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  Alle Sinne auf Empfang

In atemberaubendem Tempo entdecken Babys im ersten Lebensjahr ihre Welt. Da ist es nur normal, dass Eltern in Bezug auf die körperliche, geistige und seelische Entwicklung viele Fragen haben. BABY POST beantwortet die häufigsten. 


Hier ist der 1. Teil unserer neuen Serie   


KANN DAS BABY UNS SEHEN UND HÖREN?

Säuglinge kommen mit wachen Sinnen und vielen Fähigkeiten auf die Welt. So sind die Kleinsten beispielsweise in der Lage zu hören, zu sehen, zu schmecken, zu riechen und zu fühlen. Das Sehen ist von allen Sinnen am wenigsten entwickelt: Neugeborene nehmen ihre Umwelt nur sehr unscharf wahr. Doch am charakteristischen Geruch ihrer Haut kann der Säugling seine Mutter erkennen. Neugeborene kommen nicht nur mit allen Sinnen, sondern auch mit vielen angeborenen Reflexen zur Welt, die ihnen das Überleben sichern. Einige verschwinden im Laufe der Zeit wieder, andere, wie beispielsweise der Schluck- und der Atemreflex, bleiben ein Leben lang erhalten.

Von Geburt an kann das Baby darüber hinaus mit seiner Umwelt kommunizieren. So macht es vor allem durch Schreien auf sich aufmerksam. Aber nicht nur das: Schon die Kleinsten verfügen über eine vielseitige Mimik. Eltern, die ihr Neugeborenes beobachten, wissen schnell, ob der Winzling gerade quietschvergnügt oder traurig, putzmunter oder müde ist.

WARUM ENTWICKELT SICH DIE TOCHTER MEINER FREUNDIN SCHNELLER ALS UNSER KIND?

Wichtige Entwicklungsschritte müssen alle Babys im ersten Lebensjahr durchmachen, bestimmte „Etappenziele” in einem gewissen Zeitraum erreichen. Aber schon die Kleinsten sind Individualisten, die ihr eigenes Tempo haben. Manche Babys plappern bereits früh munter drauflos, andere sind im gleichen Alter weit weniger wortgewandt. Und während ein paar Frühstarter am ersten Geburtstag ohne fremde Hilfe durch die Wohnung laufen, wagen andere jetzt gerade erst zaghafte Schritte an Papas Hand. Entwicklungstabellen können deshalb immer nur grobe Anhaltspunkte über die Fähigkeiten von Babys liefern, Abweichungen sind durchaus normal. Denkbar auch, dass ein Entwicklungsschritt

– beispielsweise das Krabbeln – komplett übersprungen wird. Wenn ihr Baby ein bisschen langsamer ist als andere, müssen sich Eltern deshalb noch keine Sorgen machen. Erhebliche Verzögerungen oder Auffälligkeiten können jedoch auf gesundheitliche Störungen hinweisen und sollten immer Anlass sein, schnellstmöglich zum Kinderarzt zu gehen.

WIE VIEL MUSS/DARF DAS BABY IM ERSTEN JAHR ZUNEHMEN?

In den ersten Lebenstagen nehmen Neugeborene zunächst einmal geringfügig ab. Da der Säugling jedoch über Energiereserven verfügt, macht ihm dieser Gewichtsverlust nichts aus. Ist der Winzling etwa zwei Wochen alt, hat er sein Geburtsgewicht in der Regel wieder erreicht. Und dann legt das Baby kräftig zu. Als grobe Faustregel gilt: Etwa mit fünf Monaten hat sich sein Geburtsgewicht verdoppelt, um den ersten Geburtstag herum verdreifacht. Jedoch gibt es von dieser statistischen Regel Abweichungen, die vollkommen normal und kein Grund zur Sorge sind. Wichtig ist, dass Eltern das Gewicht des Babys regelmäßig prüfen.

ENTWICKELT UNSER KIND SICH WIRKLICH NORMAL?

Leidet ein Baby unter vermindertem Hörvermögen oder einer Sehstörung, kann sich die Entwicklung in vielerlei Hinsicht verzögern. Bei schwerhörigen Babys wird auch die Sprachentwicklung beeinträchtigt, Probleme mit den Augen können feinmotorische Störungen nach sich ziehen. Werden Hör- oder Sehstörungen frühzeitig erkannt und behandelt, so hat das Kind beste Chancen, sich trotzdem prächtig und altersgerecht zu entwickeln. Es ist sinnvoll, wenn Eltern die Ohren und Augen ihres Kindes hin und wieder „auf die Probe” stellen.

NORMAL IST, DASS IHR BABY

-  mit vier bis sechs Wochen bei plötzlichen lauten Geräuschen 
   erschrickt und sich bei Zuspruch beruhigt
-  im dritten bis vierten Monat stimmhaft lacht, brabbelt und die Augen in
   Richtung einer Schallquelle bewegt.
-  im sechsten bis siebten Monat zweisilbige Laute von sich gibt und auf
   Musik lauscht.
-  mit zehn bis zwölf Monaten auf leises Ansprechen aus einem Meter
   Entfernung reagiert und Verbote versteht.
-  im ersten Monat ruckartige, neugierige Augenbewegungen zum Licht
   macht, wenn eine Taschenlampe neben seinem Köpfchen an- und
   ausgeknipst wird.
-  im vierten Monat einen bunten Gegenstand mit den Augen verfolgt,
   wenn er langsam vor dem Gesicht hin- und herbewegt wird.
-  im siebten Monat eine Bezugsperson mit Augen- und Körperbewegungen
   „sucht”, wenn sie sich offensichtlich hinter einem Buch oder einem Kissen
   versteckt.  
-  im achten Monat gezielt zufasst und Gegenstände zu sich zieht.
-  im zwölften Monat im Sitzen einen Ball greifen kann, der ihm aus zwei bis
   drei Metern Entfernung zugekullert wird.

WANN BRAUCHT DAS BABY DIE ERSTEN SPIELSACHEN?

In den ersten Wochen brauchen Säuglinge noch kein Spielzeug, freuen sich jedoch über optische und akustische „Anregungen”, beispielsweise über eine Spieluhr oder ein buntes Mobile. Erst im dritten Monat beginnt der Nachwuchs allmählich, sich für Spielsachen zu interessieren. Eine Rassel und ein weiches Kuscheltier sind für die Kleinsten jetzt das Richtige. Farbenfrohes Spielzeug kann der Winzling bis Ende des dritten Monats mit den Augen verfolgen, ein „griffiges” Teil für kurze Zeit festhalten. Am Ende des vierten Monats wird angebotenes Spielzeug dann schon recht sicher festgehalten und betrachtet. Etwas später greift der Nachwuchs gezielt nach allem, was in Reichweite liegt. Spielsachen steckt das Baby mit Vorliebe in den Mund.

Grundsätzlich gilt: Spielsachen, die durch unterschiedliche Farben, Formen, Materialien und Geräusche möglichst viele Sinne anregen, sind für Babys ideal. Hüten sollten sich Eltern jedoch davor, ihr Baby mit Kuscheltieren, Bällen, Bauklötzen & Co. zu überfrachten. Dann verliert der Nachwuchs den Überblick und schnell auch das Interesse am Spiel.



Quelle: Baby Post 6/05

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