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Wenn ihr Kind krank ist, sollten Eltern Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt und nach seiner Anweisung verabreichen. Denn nicht alle Arzneimittel sind für Kinder geeignet

Kinder werden häufig krank. Zur Behandlung typischer Erkältungsbeschwerden, Infektionskrankheiten, Fieber und Schmerzen gibt es eine ganze Reihe von Medikamenten, die speziell für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder entwickelt wurden und zugelassen sind. Den Kinderärzten steht ein breites Spektrum hochwirksamer Kinderarzneien zur Verfügung, wenn es um die Behandlung kleiner Kinder geht.

Durch die Verarbeitung als Saft und Tropfen sind sie häufig sogar speziell für die besonderen Bedürfnisse kranker Kinder entwickelt worden und erleichtern es Eltern, ihrem Kind tatsächlich die für eine rasche Genesung nötige Menge Arzneiwirkstoff zu verabreichen. Sie können ebenso ins Milchfläschchen wie in den Babybrei gemischt werden, schmecken nicht so bitter wie manche Pille und werden von den Kleinen deshalb gut angenommen. Zäpfchen haben sich ebenfalls bewährt.

Sie kommen hauptsächlich als fiebersenkende Arzneien sowie zur Schmerzbehandlung zur Anwendung. Eltern, die sich bei der Verabreichung dieser Arzneien an die ärztlichen Vorgaben halten, können sicher sein, dass ihr krankes Kind schnell wieder gesund wird und kaum ein Risiko besteht, dass es durch die Behandlung zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt. Aber nicht alle Medikamente sind für Kinder geeignet, manche sind sogar gefährlich.

Sei es, weil sie einen Wirkstoff enthalten, der für den kleinen Körper nicht geeignet ist, oder weil die Dosierung so hoch ist, dass die kindlichen Organe geschädigt werden. Eltern sollten deshalb niemals in den eigenen Arzneischrank greifen, um ihr fieberndes, erkältetes oder an Bauch- bzw. Kopfschmerzen leidendes Kind zu behandeln. Und wenn, was leider immer noch manchmal passiert, das Kind in einem unbeobachteten Augenblick selbst den Arzneischrank durchsucht und sich dabei ein paar hübsch anzuschauende bunte Tabletten in den Mund steckt, besteht sogar Lebensgefahr. Dann müssen Eltern sofort den Kinderarzt aufsuchen oder sich bei einer der bundesweit registrierten Giftnotzentralen Rat holen. Experten weisen schon seit langem darauf hin, dass die Wirkung von Arzneimitteln auf Kinder bislang nur unzureichend erforscht ist.

Etwa die Hälfte aller Präparate, die kranke Kinder erhalten, ist nicht speziell für ihre Altersgruppe geprüft und zugelassen. Das soll sich jetzt grundlegend ändern. Seit dem In- Kraft-treten einer neuen EU-Verordnung werden Arzneimittelfirmen verpflichtet, alle in der Entwicklung befindlichen Arzneimittel vor ihrer Zulassung in eigenen Studien auf ihre Wirkung und Wirksamkeit auf und für Kinder und Jugendliche zu prüfen. Dafür verlängert sich der Patentschutz der Medikamente um sechs Monate. Für bereits zugelassene Arzneimittel gibt es diese Verpflichtung nicht. Allerdings sollen Anreize geschaffen werden, diese nachträglich prüfen zu lassen.

10 Tipps zum Umgang mit Arzneimitteln


Kinderärzte raten im Umgang mit Medikamenten immer zu besonderer Vorsicht. Hier sind die wichtigsten Regeln, die Eltern unbedingt beachten sollten:



1 Kinder sollten niemals Medikamente erhalten, die aus der Therapie eines Erwachsenen übrig geblieben sind.


2 Kinder können farbige Tabletten und Dragees nicht von Süßigkeiten unterscheiden. Deshalb: Arzneimittel immer außer Reichweite von Kinderhänden aufbewahren.


3 Fragen Sie einen Kinderarzt oder Apotheker nach der Dosierung.


4 Ändern Sie niemals eigenmächtig die verschriebene Dosierung.


5 Verwenden Sie für die Selbstmedikation nur solche Präparate, die als für Kinder geeignet ausgewiesen sind und entsprechende Dosierungshnweise im Beipackzettel aufführen.


Bestimmte Medikamente, die Erwachsene hin und wieder anwenden können, eignen sich für Kinder nicht.


Schon eine Kopfschmerztablette kann fatale Folgen haben. Hat ein Kind beispielsweise Schmerzen, so sollte unbedingt die Ursache geklärt werden. In Eigenregie sollte man Schmerzmittel nur einsetzen, wenn die Schmerzursache bekannt ist – und dann auch nur vorübergehend. Ohne ärztlichen Rat sind Schlafmittel – auch rezeptfreie – nichts für Kinder.


6 Bevorzugen Sie Medikamente mit einem einzelnen Wirkstoff. Treten Nebenwirkungen auf, können Sie diese leichter einem Wirkstoff zuordnen.


7 Salben, zum Beispiel für die Behandlung von Sportverletzungen, nie großzügig oder großflächig an Kindern anwenden. Über die Haut nimmt der Körper die enthaltenen Arzneistoffe auf, und es kann zu Nebenwirkungen wie Magen- Darm- Störungen kommen.


8 Bei harmlosen Erkrankungen wie leichten Infekten nicht sofort zu Medikamenten greifen, sondern der Selbstheilung des kindlichen Organismus eine Chance geben und ihn mit Hausmitteln (Wadenwickel etc.) dabei unterstützen.


9 Kleinkindern geben Sie Medikamente am besten als Saft, Tropfen oder Zäpfchen.


10 Auch bei der Kräuterapotheke ist Vorsicht geboten: Einige pflanzliche Tropfen oder Säfte haben einen hohen Alkoholanteil von bis zu 45 Prozent. Fragen Sie daher immer vorher einen Kinderarzt oder Apotheker um Rat.



Quelle: Baby Post, Ausgabe 2/2007 April/Mai

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