Häufig setzt ab dem dritten Tag eine "Weltuntergangsstimmung" bei der Wöchnerin ein. Ein falsches Wort - und die Tränen fließen. Eigentlich ist das relativ normal. Die Hälfte aller frisch Entbundenen kennt den "Baby Blues" zwei bis vier Tage nach dem freudigen Ereignis.
Es ist, vor allem für Frauen, die ihr erstes Kind bekommen, schwer zu verstehen, warum sie auf einmal so niedergeschlagen sind und sich gar nicht mehr über das Kind freuen können.
Der Grund ist, dass es nach der Geburt zu einem ungeheuren Abfall von Östrogenen und Progesteron kommt. Das sind Hormone, die in der Schwangerschaft vermehrt gebildet wurden. Nach der Entbindung fallen diese Hormone schlagartig weg und der Körper muß sich in kurzer Zeit umstellen. Diese körperliche Beanspruchung wirkt sich auch auf die Psyche aus.
Zu diesen Störungen im Wochenbett gibt es nun erstmals eine große weltweite Studie. Bei dieser Studie hat man verschiedene Kulturkreise miteinander verglichen und konnte eindeutig zeigen, dass Naturvölker keinen Baby-Blues kennen. Der Grund: Die Babys sind keine Minute von der Mutter getrennt.
Jede Hebamme erkennt, ob es sich um eine harmlose Stimmung handelt, oder ob es zu einer ernsthaften Depression tendiert. Wir Hebammen hören ihnen zu, haben Verständnis, geben Zuspruch und wertvolle Tipps.
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