Ernährung in der Schwangerschaft – Hören Sie auf Ihren Bauch!

Werdende Mütter sollten auf ihren Bauch hören.

Wichtig sind die Signale, die der Bauch in der Schwangerschaft aussendet. Schließlich reift dort Ihr Baby heran. Schwangere sollten die Botschaften ihres Bauches also ernst nehmen, denn die Signale sagen viel über die Bedürfnisse des heranwachsenden Babys aus.

So ist die weit verbreitete morgendliche Übelkeit zwar äußerst unangenehm, aber auch ein wirksamer Schutzmechanismus der Natur. Viele Schwangere entwickeln natürliche Aversionen gegen alles, was ihrem Baby schaden könnte. Raucherinnen können plötzlich keinen Qualm mehr ertragen, der Kaffee schmeckt überhaupt nicht mehr und Alkohol verliert seinen Reiz.

Diese Reaktion ist ein Glück fürs Baby

Embryonen sind in den ersten drei Monaten auch für kleinste Mengen Alkohol sehr anfällig und können Entwicklungsstörungen oder bleibende Schädigungen entwickeln. Zigarettenrauch enthält circa 4.000 giftige und krebserregende Substanzen. Mit jedem Zug an der Zigarette gelangt Nikotin in den gemeinsamen Kreislauf von Mutter und Kind.

Die Blutgefäße werden eng und das Baby nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Folgen können eine Frühgeburt oder bleibende Schäden sein. Vorsicht geboten ist auch bei koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee, Tee oder Cola. Ab vier Tassen Kaffee täglich wird es kritisch für Babys Gesundheit. Ähnliches gilt für schwarzen Tee. Empfehlenswert sind hingegen Kräutertees.

Wie viel mehr muss die werdende Mutter essen?

Erstaunlicherweise ist der Energiebedarf während der Schwangerschaft mit einem Plus von ca. 250 Kilokalorien nicht übermäßig erhöht. Eine leicht verstärkte Zufuhr von Nahrungsmitteln mit einem hohen Nährstoffanteil wie Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Milchprodukte oder Nüsse decken den Bedarf leicht. Wichtig ist, dass werdende Mütter auch hier Ausnahmen beachten.

Sie sollten zum Beispiel keine Produkte verzehren, die aus Rohmilch hergestellt werden. Sie enthält manchmal Listeriose-Bakterien. Eine Infektion mit diesen Erregern in der Schwangerschaft kann zu Früh- oder Fehlgeburten führen. Rohes Hackfleisch gehört wegen des Risikos einer Salmonellen-Infektion auch nicht auf Ihre Speisekarte. Bei der Zubereitung von Hühnerfleisch sollten Schwangere ebenfalls hygienische Vorsichtsmaßnahmen treffen und die Hände nach dem Abwaschen des Fleisches gründlich waschen. Sauberkeit ist der beste Schutz vor einer Infektion.

Mehrbedarf

Auch wenn der normale Mehrbedarf über die Ernährung ausgeglichen wird, so muss in speziellen Fällen ein wenig nachgeholfen werden. Das gilt besonders für die Vitalstoffe Eisen, Folsäure und Jod. Sie sind für die Entwicklung des Babys ganz wichtig, aber leider sind die körpereigenen Speicherkapazitäten der meisten Frauen schon vor Eintritt der Schwangerschaft halb leer. Für Eisen und Folsäure sind deshalb in aller Regel ergänzende Präparate zu empfehlen. Auch Jod und Magnesium müssen häufig in Form einer Nahrungsergänzung zugeführt werden.

Eisen, Folsäure & Jod

Darauf hat Ihr Baby besonders großen Appetit:

  • Eisen wird für Babys Blutbildung benötigt. Experten haben errechnet, dass Schwangere täglich 30 mg zu sich nehmen sollten. Zwar holt sich der Körper bei höherem Bedarf auch mehr Mineralstoffe aus der Nahrung. Aber bei den 11 mg Eisen, die deutsche Frauen durchschnittlich zu sich nehmen, kann es bei Schwangeren knapp werden. Dann sollte die Schwangere ein Nahrungsergänzungsmittel nehmen.
  • Folsäure ist wichtig für die Entwicklung von Rückenmark und Gehirn. Weil viele Frauen einen Mangel an diesem wichtigen Vitamin haben, kommen immer noch jedes Jahr mehr als 1.600 Kinder mit einem „offenen Rücken“, einem Neuralrohrdefekt, zur Welt. Deshalb sollten Frauen, die sich ein Kind wünschen, und werdende Mütter bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels zusätzlich 0,4 mg Folsäure pro Tag einnehmen.
  • Jod ist ein wichtiger Baustein der Schilddrüsenhormone. Diese sind für die normale physische und geistige Entwicklung des Babys notwendig und steuern viele Körperfunktionen. Fehlt Jod in der Schwangerschaft, kann schon das Kind eine Schilddrüsenerkrankung entwickeln. Zwar lässt sich die Ernährung mit jodreichem Seefisch, jodiertem Speisesalz und jodhaltigen Mineralwässern anreichern. Doch dies genügt bei Schwangeren meist nicht. Daher empfehlen Experten: jeden Tag zusätzlich eine Jodid-Tablette (100–200 Mikrogramm).

geschrieben von: Ja zum Baby

Foto oben von: © Edyta Pawlowska – Fotolia.com

Kategorien: Schwangerschaft-Geburt