Die Gefahr der Vergiftung

Mit zunehmenden Alter und Entdeckungsdrang wächst die Gefahr einer Vergiftung. Lassen Sie ihr Kind unbeschwert auf seine Entdeckerfahrten gehen: Beugen Sie vor und wissen Sie was im Ernstfall zu tun ist!

Gefahrenquellen erkennen

Neugierigem Kind droht Gefahr durch Vergiftung

Schließen Sie giftige Utensilien nach Gebrauch sicher weg, nur ein unaufmerksamer Augenblick bringt Ihr Kind in Gefahr, Bild © bramgino – Fotolia.com

Experten schätzen: Etwa 150 000 Kleinkinder vergiften sich jedes Jahr in Deutschland. Denn Eltern schließen die Gifte nicht richtig weg. „Medikamente sind besonders gefährlich“, warnt Maria Schwormstedt, Ärztin bei der Techniker Krankenkasse (TK). „Denn viele Arzneien schmecken zuerst süß, so dass Kinder sie nicht sofort wieder ausspucken.“ Bei den Schuldigen handelt es sich um:

  • bunte Pillen
  • Reinigungsmittel in Colaflaschen
  • verlockend duftendes Lampenöl

Deshalb rät die Ärztin: Schließen Sie Arzneimittel nach jedem Gebrauch weg. Auch, wenn Sie sie mehrmals täglich einnehmen. Ab dem zehnten Lebensmonat erforschen Kinder ihre Umwelt. Krabbelnd erreichen Sie immer mehr. Neugierig stecken sie alles in den Mund. Deshalb stellen harmlose Dinge wie Kosmetika eine Gefahr dar. Heruntergeschluckt können sie Gift für die kleinen Körper sein. Je bunter die Verpackung und je angenehmer der Geruch, umso größer das Risiko.

Auch volle Aschenbecher oder Reste alkoholischer Getränke stellen für Ihre Kinder eine Gefahr dar. Nikotin ist ein Nervengift. Im Magen wirkt es besonders stark. Alkohol führt bei Kleinkindern in geringen Mengen zu schweren Vergiftungen.

Vorsorge betreiben

Halten Sie daher die Anzahl der Gefahrenquellen gering. Experten empfehlen: Bewahren Sie alle Medikamente außerhalb der Reichweite von Kindern auf. Am besten geeignet: Ein verschließbarer Arzneimittelschrank. Das gilt auch für Reinigungsmittel. Füllen Sie giftige Chemikalien niemals in Getränkeflaschen um. Es droht Verwechslungsgefahr. Badezimmerartikel sollten Sie so hoch lagern, dass Kinder nicht an sie herankommen.

Achten Sie  darauf, dass in Wohnung und Garten keine giftigen Pflanzen stehen. Kinder probieren Pflanzenteile oder Früchte. Giftige Pflanzen wie Blauregen oder Ginster reizen die Haut oder verursachen Erbrechen. Gefahr droht auch beim Schneeball, dessen Beeren Unbedarfte mit roten Johannisbeeren verwechseln. Giftige Pflanzen wie Efeu oder Fingerhut führen zu schweren Vergiftungen bei jeder Berührung. Bei unbekannten Pflanzen hilft ein Gärtner bei der Bestimmung.

Die meisten Vergiftungsunfälle passieren, wenn die Eltern nicht hingucken. Deshalb ist es im Fall des Falles schwierig die Ursache zu bestimmen. Anzeichen einer Vergiftung können sein:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Hautveränderungen
  • veränderte Pupillen
  • Atem- und Kreislaufstörungen

Wenn der Ernstfall eintritt

Das müssen Sie im Ernstfall tun: Sobald der Verdacht einer Vergiftung besteht, gilt: Ruhe bewahren! Wenn ein Kind Vergiftungsanzeichen zeigt, sollten Sie unverzüglich den Notdienst unter der deutschlandweiten Notfall-Nummer 112 oder die regionale Giftnotrufzentrale alarmieren. Der Gift-Notruf benötigt Informationen über die Vergiftungsquelle. Er informiert dann, was als Nächstes zu tun ist. Wichtige Informationen sind:

  • Zeitpunkt der Giftaufnahme
  • Sichtbare Symptome
  • Alter
  • Gewicht

Versuchen Sie auf keinen Fall, das Kind dazu zu bringen, sich zu übergeben. Manche Stoffe wie Säuren oder Laugen schädigen die Speiseröhre. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Kind das Erbrochene einatmet. So kann es zu schweren Schäden entlang der Atemorgane kommen. Das Kind darf auf keinen Fall Milch trinken. Sie beschleunigt die Aufnahme der Substanz ins Blut. Merken Sie sich: Folgendes ist Gift für Ihre Kinder:

  • Alkohol
  • Arzneimittel
  • Giftige Pflanzen
  • Kosmetika
  • Putz- und Reinigungsmittel
  • Zigaretten

geschrieben von: Baby Post

Kategorien: Gesundheit