„HaLT“ hilft Kindern und Jugendlichen mit Alkoholvergiftung

Das Projekt "HaLT" will Kindern mit Alkoholproblemen helfen.

Das Bundesmodellprojekt „HaLT“ („Hart am Limit“) wurde während des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit mit dem Oskar-Kuhn-Preis der Bleib-Gesund-Stiftung ausgezeichnet. „HaLT“ bietet Kindern und Jugendlichen, die bereits durch exzessiven Alkoholkonsum aufgefallen sind, eine umfassende Beratung an.

Gleichzeitig zielt das Projekt darauf ab, auf kommunaler Ebene durch Information und Prävention eine erhöhte Sensibilität beim Thema Alkoholkonsum unter Jugendlichen zu schaffen. Das Pilotprojekt von „HaLT“ wurde 2003 von der „Villa Schöplin – Zentrum für Suchtprävention“ in Lörrach entwickelt und von Anfang an vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung gefördert. Seit 2004 wird „HaLT“ als Bundesmodellprojekt durchgeführt, an dem sich neun Bundesländer mit elf Standorten beteiligen.

Anstieg von Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen

Zur heutigen Preisverleihung erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk: „Ich gratuliere Heidi Kuttler und ihrem Team von der Villa Schöpflin zu dieser Auszeichnung.

Mit viel Engagement und Überzeugung ist mit ‚HaLT‘ ein innovatives Projekt entwickelt worden, das unmittelbar auf eine alarmierende Entwicklung reagiert. Wir haben in einer Studie festgestellt, dass bundesweit ein Anstieg der Fallzahlen stationär behandelter Kinder und Jugendlicher mit Alkoholvergiftungen in den Jahren 2000 bis 2002 um 26 % festzustellen war.

Hier mussten wir gegensteuern: ‚HaLT‘ – der Name ist Programm. Besonders gut gefällt mir der komplexe Ansatz des Projektes. Es geht nicht nur darum, dass die betroffenen Jugendlichen eine individuell auf sie zugeschnittene Beratung erhalten, sondern auch darum, das gesellschaftliche Bewusstsein zu schärfen.

Die Mitarbeiter von ‚HaLT‘ gehen aktiv auf Handel, Gastronomie, Festveranstalter und Vereine zu – beim Thema Alkoholkonsum unter Jugendlichen sind alle Verantwortlichen gefragt. Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens. Keiner darf als Spaßbremse angesehen werden, wenn Erwachsene auf die Einhaltung der Altersgrenzen beim Alkoholausschank achten.“

Preis für Projekte in der Gesundheitskommunikation

Der Oskar-Kuhn-Preis wird regelmäßig für Praxisprojekte auf dem Gebiet der Gesundheitskommunikation ausgeschrieben. Da die Jury „HaLT“ als das mit Abstand beste aller eingereichten Projekte auswählte, erhält das Bundesmodellprojekt das gesamte Preisgeld in Höhe von 12.800 €. Der Preis wird von der Schirmherrin der Stiftung, Prof. Dr. Rita Süssmuth, an das Projektteam überreicht.

Über den Fortgang des Projektes oder Kompaktkurse könne Sie sich auf der Homepage von „HaLT“ informieren. Weitere wichtige Hinweise liefert die Drogenbrauftragte der Bundesregierung.

geschrieben von: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung

Foto: © Markus Bormann – Fotolia.com

Kategorien: Gesundheit