Inkontinenz nach der Geburt

Viele Mütter kennen das: Nach der Geburt fällt es ihnen schwer zu halten: Inkontinenz! Doch dagegen können Sie es etwas tun: Spezielles Training der Beckenmuskeln und hilfreiche Utensilien helfen.

»Direkt nach der Geburt meiner Tochter, noch in der Klinik, habe ich gemerkt, dass ich überhaupt keine Gewalt mehr darüber hatte, ob ich auf Toilette muss oder nicht.« So beschreibt Katharina B. den Beginn ihrer Inkontinenzbeschwerden. Und weiter: Sie hebe etwas Schweres und denke nicht bewusst an daran, den Beckenboden anzuspannen – schon geht Urin ab.

Viele junge Mütter leiden unter dieser so genannten Stressinkontinenz. Die Therapie ist in leichten Fällen einfach: Beckenbodengymnastik. Wenden Sie sich dabei immer an den Experten. Katharina B. hat solche Übungen gelernt. Dennoch fällt es ihr schwer, sie regelmäßig zu machen. Das kann die Probleme künftig verschlimmern. Die junge Mutter weiß: »Mit dem Alter erschlafft die Muskulatur des Beckenbodens. Dann wird die Inkontinenz eher noch stärker«

Kampf der Inkontinenz durch straffere Kurven

Dazu verursachen schlaffe Muskeln im Beckenboden einen dicken Bauch: Auch das Bindegewebe im Körper lässt nach. Darauf folgen die Organe der Schwerkraft. Sie machen ein Bäuchlein auch dort, wo sich kein Gramm Fett befindet. Durchhalten lautet die Devise – für eine straffe Optik. Erste Erfolge brauchen Zeit. Rechnen Sie mit vier bis sechs Monaten.

Tipp: Frauen sehen nach einer Geburt oft nur ihren schlaffen Bauch und starten intensiv mit Bauchmuskel-Training. Das schädigt die Muskeln des Beckenbodens. Vorrang hat deshalb immer das Beckenboden-Training zur Vorbeugung von Inkontinenz.

Eine große Zeitersparnis bei höherem Trainingseffekt verspricht der Einsatz eines zu Hause einsetzbaren Trainingsgerätes für die Beckenboden-Muskulatur. Mit Hilfe des Gerätes kontrollieren Sie, ob die richtigen Muskeln gefordert werden.

Das hilft nach der Geburt!

Bei Männern diese Form der Inkontinenz deutlich seltener, sie kann hier nach einer Prostataoperation auftreten. Beckenbodentraining wirkt  bei dieser Inkontinenz, der andere Ursachen zu Grunde liegen. Dazu zählen:

• eine gestörte Nervenversorgung des Beckenbodens
• Veränderungen als Folge von Operationen
• Östrogenmangel

Außer einem Training helfen Binden, sich sicherer zu fühlen. Sie fallen heute von außen nicht auf und enthalten einen saugfähigen Kern. Dieser nimmt größere Mengen Urin auf. Zum Einsatz kommen auch speziell geformte Tampons. Sie drücken auf die Harnröhre, wodurch sie ungewollten Harnabgang verhindern. Auch Arzneimittel helfen. Eine Operation erwägen Sie nur in schweren Fällen.

geschrieben von: Neue Apotheken Illustrierte