Kinderkrankheiten richtig erkennen

Viele Kinderkrankheiten haben ähnliche Symptome.

Wenn in der Spielgruppe oder im Kindergarten die typischen Kinderkrankheiten umgehen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich Ihr Nachwuchs angesteckt hat. Viele dieser Krankheiten, zum Beispiel Windpocken, Masern oder Keuchhusten, beginnen wie eine ganz normale Erkältung.

Erst nach einigen Tagen treten die charakteristischen Symptome wie Hautausschläge oder Hustenanfälle auf. Eine Tabelle zum Herunterladen mit einem Überblick über das typische Erscheinungsbild, Behandlungsmöglichkeiten, Ansteckungsgefahr und Dauer finden Sie am Ende des Artikels

Immunsystem aufbauen

Kinder unter einem halben Jahr erkranken zum Glück nur selten. Sie haben noch den „Nestschutz“ der Mutter, den sie über den Austausch von Antikörpern in der Schwangerschaft und später über die Muttermilch erhalten.

„Wenn der nach einigen Monaten nachlässt, müssen die Kinder einen eigenen Immunschutz aufbauen. Häufige Infektionen sind deshalb nichts Ungewöhnliches“, erklärt Dr. Angela Hörmann, Ärztin in der Kinderklinik Dritter Orden in München. Durch die Krankheit bilden die Kinder mit der Zeit Antikörper gegen die Erreger und sind dann oft ein Leben lang immun.

Verbeugen durch Impfung

Eine Impfung hat die gleiche Wirkung. „Deswegen sollten schon Babys geimpft werden“, rät die Kinderärztin. Die meisten Kinder werden auch geimpft. Die positive Folge: Masern, Röteln und Mumps kommen in Deutschland nur noch selten vor.

Anders ist es bei Windpocken. Es gibt kaum ein Kind, das die roten Pusteln nicht hatte. Die Krankheit, gegen die bei uns noch nicht standardmäßig geimpft wird, verläuft jedoch meist harmlos.

Zum Arzt?

Ob bei Windpocken oder einer anderen Infektion – gehen Sie mit Ihrem Kind möglichst bald zum Arzt, am besten zu Ihrem Kinderarzt. Vor allem dann, wenn Ihr Kind schlapp oder gar apathisch ist und es sich anders benimmt als sonst. „Wenn Mütter sagen: ,Mein Kind kommt mir komisch vor‘, sollten sie unbedingt zum Arzt gehen. Eltern haben oft ein sehr gutes Gefühl, was mit ihrem Kind los ist“, sagt Dr. Hörmann.

Je nach Alter des Kindes ist auch Fieber ein Indikator, wann Eltern ärztliche Hilfe suchen sollten: bei Säuglingen bis einem Monat ab 37,5°C, bei Kleinkindern zwischen einem Monat und einem Jahr ab 38°C und bei älteren Kindern mit höherem Fieber spätestens dann, wenn Sie nicht mehr normal spielen, trinken und essen. „Aber lieber kommen die Eltern einmal zu viel als einmal zu wenig“, so die Kinderärztin.

Kündigen Sie Ihren Besuch beim Arzt am besten vorher an. Um andere Kinder vor einer Ansteckung zu schützen, haben viele Kliniken und Praxen vorgesorgt und empfangen die kleinen Patienten separat. Egal, was Ihr Kind hat, es braucht Ihre Hilfe – und Ihre Zuneigung.

Weitere Informationen: Übersicht Kinderkrankheiten zum Download oder Kinderkrankheiten – Behandlung

geschrieben von: Leben & erziehen

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Kategorien: Gesundheit