Augen auf beim Schulranzen!

Der Griff an den Schulranzen ihres Kindes besorgt Mütter. „Schulkinder sind doch keine Lastesel!“ Das hohe Gewicht des Ranzens kann dem Rücken Ihres Kindes beträchtlich schaden. Wir zeigen Ihnen, was Sie tun sollten und worauf Sie achten müssen.

Nach einem langen Tag bleibt Tim vor der Gutenachtgeschichte noch eines zu tun: den Schulranzen packen.  Nach wenigen Minuten kommt er freudig aus seinem Zimmer: »Fertig, Mama!« Der ging das Ganze verdächtig schnell und so wuchtet sie seinen Ranzen auf die Waage. Das Gewicht: 5,5 Kilogramm. »Da müssen wir noch mal reinschauen«

Kind mit schwerem Schulranzen

Ein alltäglicher Kampf für Eltern: Ein zu schwerer Schulranzen schadet nachhaltig dem Rücken Ihres Kindes! , Bild © Lucky Dragon – Fotolia.com

Und so beginnt die Mutter den Schulranzen ihres Kindes zu inspizieren: »Muss der blaue Schnellhefter morgen mit?« »Ja.« »Und die Lesefibel?« »Ja.« »Und der Mathehefter« »Ja.« » Brauchst du das alles«, entfährt es der leicht genervten Mutter. Ihr Kind sieht sie fragend an und erwidert mit einem Schulterzucken: »Ich hab‘ morgen nur Gesamtunterricht. Da weiß ich nicht, was drankommt.«

Seine Mutter bleibt hartnäckig gegenüber Ihrem Kind: »Religion hast Du morgen nicht, das gehört nicht zum Gesamtunterricht.« Also kommt der Hefter raus. Damit nicht genug: »Hat eure Klassenlehrerin nicht gesagt, dass ihr Bücher in der Schule lassen dürft? « »Und wenn ich Sie vergesse und dann die Aufgaben nicht machen kann?« »Dann siehst du in dein Hausaufgabenheft, bevor du aus dem Klassenraum gehst. Überleg‘ dir, was du an Büchern zu Hause brauchst und nimm nur die mit.«

Den Tipp von Tims Mutter unterstützen auch Experten wie die Kinderorthopädin Professor Dr. Andrea Meurer vom Universitätsklinikum Mainz: Kontrollieren Sie den Schulranzen und sein Gewicht der Kinder regelmäßig. Lassen Sie sie nur das mitnehmen, was notwendig ist. Optimal wären persönliche Schließfächer in den Schulen, in denen schwergewichtige Bücher deponiert werden können.

Das ideale Gewicht

Sicher wird Tim noch weitere Ranzen-Inspektionen über sich ergehen lassen. Steter Tropfen höhlt den Stein! Jedenfalls hat der Schulranzen mittlerweile an Gewicht verloren. Tag für Tag schwinden die Pfunde auf seinen Rücken, bis er die Last gut tragen kann.  Experten empfehlen, dass der Schulranzen nicht mehr als zehn Prozent des Körpergewichts wiegen sollte. Dies ist in der Deutschen Schulranzennorm DIN 58124 festgelegt. Das wären in dem Fall etwa 2,7 Kilogramm.

Der ideale Schulranzen

Viele Eltern sind angesichts der großen Auswahl der Schulranzen ratlos: „Welcher Schulranzen darf es sein?“ Hilfreich hierbei:  Es gibt eine Schulranzennorm, in der sicherheitstechnische und körpergerechte Anforderungen beschrieben sind.« Kriterien dafür listet das Online-Familienhandbuch des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München auf.

Der ideale Schulranzen: Der Schulranzen muss an der Rückseite so verdickt sein, dass er beim Tragen den Rücken schont. Die Tragegurte sind verstellbar und im Bereich der Schultern gepolstert. Dazu weist er mindestens eine Breite von vier Zentimetern vor. Zur Sicherheit besitzt der Schulranzen genug Licht reflektierende Flächen. Im Ganzen ist der Ranzen:

  •     wasserdicht
  •     formbeständig
  •     standfest
  •     langlebig
  •     leicht zu reparieren  

Der ideale Tragekomfort

Sie haben den richtigen Schulranzen gefunden? Dann muss Ihr Kind ihn  richtig tragen, nicht etwa lässig auf einer Schulter. »Bei ungleich verteilter Belastung der wachsenden Wirbelsäule muss prinzipiell von einer unphysiologischen Situation ausgegangen werden«, warnt Meurer. Hier aber braucht Tim keine Ermahnungen. Der Schulranzen auf einer Schulter? »Das ist viel zu ungemütlich.«

geschrieben von: Neue Apotheken Illustrierte

Kategorien: Familie