Wehenschmerzen kann man lindern

Auch alternative Methoden helfen bei Wehenschmerzen.

Wehenschmerzen lassen sich auf ein erträgliches Maß reduzieren. Die Ärzte und Hebammen der Paracelsus-Klinik München nutzen unterschiedliche Methoden, um die Leiden der Gebärenden zu lindern.

An den bewährten Methoden der Schulmedizin kommen auch die Geburtshelfer/innen der Paracelsus-Klinik München nicht vorbei, aber sie haben auch mit alternativen Methoden gute Erfahrungen gemacht. „Gute Erfolge erzielen wir mit der geburtsvorbereitenden Akupunktur, mit der Homöopathie und mit der Aromatherapie“, erklärt die Beleghebamme Beate Giesing, die an der Paracelsus-Klinik München arbeitet und wie ihre Kolleginnen in allen drei alternativen Disziplinen und in der Schulmedizin ausgebildet ist. Für unsere Zeitschrift hat sie die wichtigsten Fragen zum Thema Wehenschmerzen beantwortet.

Kann Akupunktur während der Schwangerschaft die Geburt erleichtern?

Klares Ja. Um die Geburt zu erleichtern, können Sie ab der 37. Schwangerschaftswoche einmal pro Woche zur Akupunktur gehen. Die Sitzung dauert 30 Minuten. Wir nadeln die Punkte, die sich in einer placebokontrollierten Studie des Mannheimer Frauenarztes Dr. Ansgar Römer als sehr hilfreich erwiesen haben. Bei der Geburt öffnet sich der Muttermund schneller und die Eröffnungsphase ist kürzer, deshalb ist auch der Bedarf an Schmerzmitteln geringer. Die Kosten für die geburtsvorbereitende Akupunktur übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nicht.

Was bewirkt die Akupunktur bei Wehenschmerzen?

Wir nadeln speziell geeignete Punkte, um die Geburt vorzubereiten. Beginnt die Geburt, kommen weitere Schmerzpunkte vor allem an der Hand, an der Wirbelsäule im Kreuzbeinbereich, am Knie und am Fußgelenk hinzu. Auch das Nadeln der psychisch wirksamen Punkte ist hilfreich. Die Schmerzen während der Geburt lassen sich durch die Akupunktur lindern, die Kosten übernehmen die Krankenkassen.

Welche Akupunktur-Ausbildung haben Hebammen?

Der Bund Deutscher Hebammen schreibt für Hebammen mindestens 80 Unterrichtsstunden vor, damit sie die Akupunktur gezielt während der Schwangerschaft, der Geburtsvorbereitung, der Geburt und des Wochenbetts anwenden können. Zur Ausbildung gehören auch verwandte Verfahren wie die Fingerdruckmassage, die Stimulation der Akupunkturpunkte mit Elektronadeln und mit Wärme (Moxibustion). Vor allem Frauen, die ihr erstes Kind bekommen, profitieren davon, dass wir die richtigen Akupunkturpunkte nadeln können.

Wie erfolgreich ist die Homöopathie während der Geburt?

Bei rund 60 Prozent aller werdenden Mütter wirken die homöopathischen Kügelchen (Globuli) schmerzlösend und entkrampfend. Hebammen verabreichen während der Geburt unterschiedliche Substanzen – je nachdem, wie die Wehen verlaufen und welche Grundkonstitution die Frau hat.

Wie lange dauert die Homöopathie-Ausbildung für Hebammen?

Um das passende homöopathische Mittel für die werdenden Mütter finden zu können, brauchen Hebammen eine fundierte Grundausbildung. Der Bund Deutscher Hebammen fordert ein Minimum von 100 Zeitstunden, die sich über einen Zeitraum von mindestens 18 Monaten erstrecken. Die Basisliteratur für Hebammen verfasste der Arzt und Homöopath Dr. Friedrich Graf aus Ascheberg in Holstein.

Können Schwangere von der Aromatherapie profitieren?

Ätherische Öle können viele Probleme während der Schwangerschaft, bei Geburt und im Wochenbett lindern. Im Kreißsaal werden sie in Form von Duftlampen, Massageölen und Badezusätzen eingesetzt. Bewährt haben sich Zusätze, die entkrampfend, schmerzstillend und entspannend wirken – wie Bergamotte, Lavendel, Muskatellersalbei, Melisse, Jasmin, Rose und Ylang- Ylang. Was einer Frau gut tut, kann sie am besten selbst entscheiden. Das ändert sich sogar manchmal im Verlauf der Geburt.

So hilft die Schulmedizin

Bei vorzeitigen Wehen während der Schwangerschaft gibt der Arzt ein wehenhemmendes Medikament. Zur Wehenhemmung während der Geburt kann ein krampflösendes Mittel (Spasmolytikum) gespritzt oder als Zäpfchen verabreicht werden. Bei zwei von drei erstgebärenden Frauen spritzt der Arzt eine Mischung aus Betäubungs- und Schmerzmittel in einen Punkt nahe der Lendenwirbelsäule im unteren Rücken. Diese Periduralanästhesie (PDA) blockiert die Übertragung der Nervensignale. Bei einer niedrigen Dosis spürt die Frau keine Schmerzen im Unterleib, sie kann aber ihre Beine bewegen und in den Pausen zwischen den Wehen aufstehen und umhergehen.

geschrieben von: Ja zum Baby

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Kategorien: Schwangerschaft-Geburt