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  BABYS BAUCH Bollwerk der Abwehr

Kinder brauchen von Anfang an starke Abwehrkräfte. Mit der richtigen Ernährung können Eltern ihrem Nachwuchs zu einem stabilen Immunsystem verhelfen.


 


Das ist mir auf den Magen geschlagen“, „Da läuft einem ja die Galle über“ oder „Ich könnte platzen vor Wut“ – diese gängigen Redensarten zeigen, wie stark der Einfluss von Gefühlen wie Zorn und Ärger auf unser Verdauungssystem ist. Vielleicht haben Sie noch niemanden gesehen, der „grün vor Neid“ war, aber die meisten von uns haben schon am eigenen Leib erfahren, dass Aufregung und Angst unangenehmen Durchfall auslösen können. Steuern können wir Reaktionen des vegetativen Nervensystems wie diese nicht, sondern sollten wohl eher jenen Wissenschaftlern folgen, die erkannt haben, wie wichtig das Bauchgefühl für unser Leben ist. Entscheidungen trifft man – nach Abwägen des Für und Wider – vielleicht mit dem Verstand, der Bauch sendet allerdings entscheidende Signale, die uns aufhorchen lassen und den richtigen Weg weisen sollten. Der Bauch ist aber nicht nur Zentrum des menschlichen Gefühlslebens. Immer stärker kristallisiert sich eine ganz wichtige Funktion des Verdauungssystems heraus.


 


Größtes Immunorgan


 


Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Darm unser größtes Immunorgan, die Schaltstelle und das Herz unseres Immunsystems, ist. Die wichtigste Arbeit in diesem Abwehrbollwerk leisten winzig kleine Mikroorganismen, Keime und Bakterien. Sie besiedeln den Darm auf seiner ganzen Länge und verhindern, dass sich krank machende Fremdkeime ausbreiten können. Die Basis für ein starkes Immunsystem wird am Anfang des Babylebens geschaffen. Solange ein Baby im Mutterleib heranwächst, ist sein Darm steril, also frei von Keimen und Mikroorganismen. Mütterliche Abwehrkräfte schützen das Ungeborene vor Infekten. Während des Geburtsvorgangs werden erste wichtige Keime zum Aufbau einer eigenständigen Darmflora von der Mutter auf das Baby übertragen.


 


Muttermilch


 


Ganz entscheidend für den Aufbau einer gesunden Darmflora aber ist die Muttermilch, die der Säugling in seinen ersten Lebenstagen bekommt. Muttermilch fördert nämlich durch ihre einzigartige Zusammensetzung be sonders das Wachstum so genannter Bifidusbakterien. Diese Bakterien regulieren die Verdauung des Babys und scheinen besonders wichtig für seine Abwehrkräfte zu sein, denn gestillte Säuglinge erkranken seltener an Darminfektionen als nicht gestillte Babys, in deren Darm sich eine Mischflora aus Bifidusbakterien, Enterobakterien, Streptokokken, Bakteroides und anderen Mikroorganismen bildet. Deshalb ist Stillen zweifellos die beste Ernährung für die Kleinen. Aber wie können die Abwehrkräfte des Babys gestärkt werden, wenn der Säugling nicht oder nicht lange genug gestillt wird? Auch diese Kinder können von den nützlichen Eigenschaften der Bifidusbakterien profitieren, wenn sie eine nach dem Vorbild der Muttermilch angereicherte Milchnahrung erhalten.


 


prebiotisch oder probiotisch


Eltern haben dabei die Wahl zwischen prebiotischen und probiotischen Nahrungen. Der Unterschied: Prebiotika sind Nahrungsbestandteile, die indirekt auf die Zusammensetzung der Darmflora wirken, indem sie dort das Wachstum nützlicher Bakterien anregen und fördern. Als Probiotika bezeichnen Wissenschaftler lebende Mikroorganismen, die direkt und unmittelbar die Zusammensetzung der Darmflora beeinflussen. Damit sie den Darm unversehrt erreichen, müssen die Bakterien resistent gegenüber Magensäure und Verdauungsenzymen sein. Diese Voraussetzung erfüllen Bifidusbakterien, die die natürliche Darmflora gestillter Babys ja so stark dominieren, glücklicherweise optimal. „Der Zusatz von Bifidus lactis zur Säuglingsnahrung gewährleistet, dass bei jedem Säugling, der damit ernährt wird, lebende Bifidusbakterien in den Darm gelangen. So wird die Darmflora verbessert und die Verdauung des Babys reguliert, was sich positiv auf seine Gesundheit und sein Wohlbefinden auswirkt“, so Mike Poßner, Direktor des Nestlé Nutrition Institute. Tatsächlich leiden probiotisch ernährte Babys seltener an Magen- und Darmerkrankungen wie Durchfall, Spucken, Verstopfungen und Rötungen im Windelbereich. Durchfälle als Begleiterscheinung einer Antibiotikatherapie treten bei probiotisch ernährten Babys nur halb so häufig auf wie bei Babys, die diesen Schutzkomplex nicht erhalten. Außerdem kommt es bei ihnen auch seltener zu schweren Flüssigkeitsverlusten, die schnell zum „Austrocknen“ führen, was für Babys besonders gefährlich ist. Und ganz grundsätzlich zeigen Studien, dass Kinder, die probiotisch ernährt werden, insgesamt einen besseren Gesundheitszustand aufweisen, seltener an fiebrigen Infekten leiden und möglicherweise sogar besser vor Allergien geschützt sind.


 


Probiotika für Babys Gesundheit


 


Babynahrungen, die mit probiotischen Kulturen angereichert sind, haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Probiotisch ernährte Babys


 


1 haben stärkere Abwehrkräfte


2 sind besser vor Allergien geschützt


3 leiden seltener unter Durchfallerkrankungen


4 haben weniger häufig Verstopfung


5 leiden seltener unter Hautrötungen im Windelbereich   



Quelle: Baby Post 4-2007

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