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  Kleine Verletzungen richtig behandeln

Kleine Entdecker haben es nicht leicht. Solange sie sich nicht sicher auf den eigenen Beinen bewegen können, sind Sturzverletzungen und andere Wehwehchen Teil des Familienalltags. Dann sollten Eltern ihren kleinen Unglücksraben ausgiebig trösten, damit der Schmerz schneller nachlässt.


Kleinere Verletzungen kann man auch getrost selbst verarzten. Ob ein Arztbesuch notwendig ist oder die erste Hilfe von Mami oder Papi genügen, entscheidet natürlich die Art der Verletzung. 


Ein aufgeschlagenes Knie oder eine Schürfwunde am Arm tun zwar weh, sind aber kein Weltuntergang, auch wenn das Geschrei der kleinen Unglücksraben mitunter so klingen mag.


Schürfwunden


Eine Schürfwunde ist – medizinisch gesehen – eine oberflächliche Wunde mit unscharfen Wundrändern. Gleich nach dem Sturz bildet sich ein Netz von durchsichtigen Fasern auf der Wunde, die sie vor weiterer Verunreinigung schützt. Die blutende Wunde sollte vorsichtig mit einem sauberen Tuch abgetupft werden. Auswaschen sollte man die Wunde nicht unbedingt, denn durch das Wasser könnten Keime in die Wunde gelangen.


Verunreinigte Wunden


Sind kleine Wunden verunreinigt, dann lassen sie sich mit dreiprozentiger Wasserstoffperoxidlösung ausspülen. Danach sollte die Wunde mit einer Jod-Lösung aus der Apotheke desinfiziert werden. Nicht geeignet sind Wundpuder, Blätter oder Pflanzenstängel, ebenso wenig Honig. Honig hat zwar eine desinfizierende und wundheilende Wirkung, handelsübliche Sorten enthalten allerdings auch Bakterien-Sporen. Ist die Wunde getrocknet, dann halten Salben die Wundränder geschmeidig. Heilungsfördernd sind Salben mit Dexpanthenol, Kamille oder Ringelblume. Sinnvoll ist auch ein weiches, luftdurchlässiges Pflaster. Achtung: Schürfwunden können andere Verletzungen wie Knochenbrüche, Gelenk oder innere Verletzungen verdecken.


Schmerzen


Wenn das Kind starke Schmerzen beim Bewegen des verletzten Armes oder Beines hat, wenn es über Bauchschmerzen oder Kreislaufbeschwerden klagt, ist der Gang zum Arzt angebracht. Ein Arzt sollte auch gefragt werden, wenn die Wunde nach zwei bis drei Tagen nicht heilen will, wenn sie gerötet ist, warm wird und anschwillt, schmerzt und pocht, eitert, nässt. Bildet sich gar ein roter Streifen, der auf eine Ausbreitung über die Lymphbahnen hinweist: Sofort zum Arzt!


Schnittwunden


Kleine Schnitte heilen in der Regel genauso problemlos aus wie Schürfwunden. Schnitte weisen glatte Wundränder auf. Der Körper wird mit der Wunde am besten fertig, wenn die Wundränder direkt nebeneinander liegen. Besteht ein Spalt, dann muss der Körper diesen überbrücken, es bildet sich eine Narbe. Man kann versuchen, kleinere Schnitte mit einem Heftpflaster zu schließen. Schnitte, die länger als ein Zentimeter sind, weit auseinander klaffen oder tief sind, werden vom Arzt genäht oder geklammert. Blutet die Wunde stark und kann sie auch mit einem Druckverband nicht gestillt werden, dann ist dies ebenfalls ein Fall für den Arzt.


Wundstarrkrampf


Bei jeder noch so kleinen Wunde besteht außerdem die Gefahr einer Infektion mit Wundstarrkrampf-Bakterien (Tetanus). Heute noch enden 30 bis 50 Prozent der Fälle tödlich. Das Bakterium Clostridium tetani kommt fast überall vor und vermehrt sich schnell in sauerstoffarmer Umgebung. Es scheidet bei der Vermehrung Gift aus, das zu einer Entzündung im Körper führt. Entlang der Nervenbahnen gelangt das Gift ins Gehirn. Ein sicherer Schutz ist die Impfung, der zehn Jahre hält. Bei einer Verletzung wird schon nach fünf Jahren wieder geimpft. Dabei gleich an die Diphtherie- und eventuell Keuchhustenauffrischung denken – mit einem Kombinationsimpfstoff.


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Quelle: Baby Post 5-2007

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