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  Sechs auf einen Streich

Mehrfach-Impfstoffe können sicher und verträglich gegen sechs Infektionskrankheiten schützen


Gäbe es eine „Top-ten”-Liste der wirksamsten medizinischen Maßnahmen, lägen sie auf einem Spitzenplatz: Impfungen haben die Gesundheit der Menschen verbessert wie kaum eine andere medizinische Vorbeugemaßnahme. Die Ausrottung der Pocken scheint gelungen, in Europa sind Krankheiten wie Kinderlähmung und Diphtherie Raritäten geworden. Drei Millionen Todesfälle und 750.000 Behinderungen durch Komplikationen von Infektionskrankheiten werden alljährlich durch Impfungen verhindert.

Dennoch lassen auch in Deutschland nicht alle Eltern ihre Kinder ausreichend impfen – obwohl Impfen heute so einfach, sicher und verträglich geworden ist wie nie zuvor. Durch Kombinationsimpfstoffe können Kinder mit einer Injektion vor bis zu sechs Infektionskrankheiten geschützt werden. Sechsfach-Impfstoffe können vor Diphtherie, Keuchhusten, Wundstarrkrampf, Hib (Erkrankungen hervorgerufen durch das Bakterium Hämophilus influenzae Typ b, wie zum Beispiel Hirnhaut – oder Kehlkopfdeckelentzündung), Kinderlähmung und Hepatitis B schützen. Impfungen gegen all diese Erkrankungen werden von der Ständigen Impfkommission dringend empfohlen, und diese Expertenrunde rät auch zur Verwendung von Kombinationsimpfstoffen.

Doch kann das kindliche Abwehrsystem überhaupt mit sechs Erregern gleichzeitig fertig werden? Diese Besorgnis haben manche Eltern. Sie ist glücklicherweise überflüssig. Erstens wird das Immunsystem des Kindes täglich mit Tausenden von Fremdeiweißen konfrontiert. Zweitens wurden die heute erhältlichen Sechsfach-Impfstoffe aus Dreifach- Impfstoffen allmählich weiter entwickelt – ständig geprüft von Wissenschaftlern, die seit Jahrzehnten an der Entwicklung von Impfstoffen arbeiten. Der heute eingesetzte Sechsfachimpfstoff enthält dank intensiver Forschung sogar weniger verschiedene Antigene als ältere Dreifachimpfstoffe. Die gute Verträglichkeit des Impfstoffs hat sich durch das Einfügen weiterer Bestandteile nicht geändert.

Der Verdacht, es gäbe einen Zusammenhang zwischen Mehrfachimpfungen und plötzlichem Kindstod, konnte nicht bestätigt werden. Während in den letzten zehn Jahren zunehmend Kombinationsimpfstoffe verwendet werden, – im Jahr 2000 wurden die Sechsfach- Impfstoffe eingeführt – ging die Zahl der an plötzlichem Kindstod verstorbener Säuglinge durch Präventionsmaßnahmen um zwei Drittel zurück. Wäre ein Mehrfachimpfstoff am plötzlichen Kindstod beteiligt, hätte die Rate angesichts der rasant zunehmenden Verbreitung dieser Impfstoffe zunehmen müssen. Insgesamt wurden weltweit bisher über 45 Mio. Kinder bei 130 Mio. Impfungen mit der Sechsfach-Impfung geimpft. Jede nüchterne Nutzen-Risiko-Abwägung ergibt einen klaren Vorteil für die Impfungen. Denn die Risiken der „Kinderkrankheiten” werden regelmäßig unterschätzt – schon die verharmlosende Bezeichnung legt dies nahe. Viele Folgeschäden und langwierigen Verläufe von Infektionen könnten den Kindern erspart bleiben, wenn sie konsequent geimpft würden.
  



Quelle: Ja zum Baby 2/05

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