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  Babykost: selbst kochen oder fertig kaufen?

In den ersten Lebensmonaten gestaltet sich die Babykost unkompliziert. Die Kleinen werden gestillt oder bekommen leicht anzufertigende Milchersatznahrung, die genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Spätestens jedoch, wenn der Säugling Appetit auf etwas Neues bekommt und die ersten Gemüse- oder Obstbreie probieren möchte, stehen junge Eltern vor der Frage »lieber selbst kochen oder Gläschen kaufen?«.

Mmmmh, Pasta in Broccoli-Rahm, Gartengemüse mit Reis und Bio-Kalbfleisch, Bandnudeln mit Seefisch und Tomatensauce. Es läuft einem das Wasser im Munde zusammen, wenn der Blick im Supermarkt über die Auswahl im Babykostregal wandert. Schon für die Kleinsten gibt es edelste Menüs, die natürlich ihren Preis haben. Zu Hause auf dem Teller sehen sie nicht mehr ganz so appetitlich aus, wie das Etikett andeutet, und für Erwachsenengaumen schmecken sie meist eigentümlich fad, weil sie nur sparsam gewürzt sind. Aber den Kleinen munden sie, und Mutti hat wenig Arbeit damit, denn ruckzuck sind die Gläschen im Wasserbad aufgewärmt und verzehrfertig.

Die inneren Werte der Gläschen
Aber sind sie ihren Preis auch wert, oder fahren die Eltern besser, wenn sie selbst etwas Leckeres zubereiten? Zwei Vorteile der Gläschen sind offensichtlich: Sie sparen Zeit und Nerven. Aber wohl noch viel wichtiger sind die inneren Werte dieser Kost, denn sie ist keimfrei und muss den in der Verordnung über Diätetische Lebensmittel festgelegten Grenzwerten für Schadstoffe und Nitrat gehorchen. Die Belastung mit dem schwach krebserregenden Semicarbazid aus den Dichtungen der Gläschendeckel gehört mittlerweile der Vergangenheit an. Seit August 2005 darf Azocarbonamid, das bei Hitze in Semicarbazid zerfällt, europaweit nicht mehr für die Dichtungen verwendet werden.

Der Preis der Gläschen rangiert je nach Hersteller und Größe etwa zwischen 80 Cent und 1,40 Euro pro Stück. Wem das auf die Dauer zu teuer wird, der kann natürlich selbst Hand anlegen. Kochbücher mit sinnvollen Rezeptideen für Kleinkinder gibt es in großer Auswahl, und auch im Internet findet man viele Tipps dazu. Durch geschicktes Einkaufen und Kochen größerer Mengen lässt sich viel Geld sparen und so das bei jungen Familien oft angespannte Haushaltsbudget schonen.

Gemüse möglicht bald verarbeiten
Damit möglichst wenig Schadstoffe in den Kochtopf kommen, sind Produkte aus biologischem Anbau eindeutig vorzuziehen, denn sie sind erheblich weniger belastet als konventionell angebautes Obst und Gemüse. Die kostbare Ware sollte zu Hause ohne weitere Lagerzeit schonend verarbeitet werden, damit möglichst viele Vitamine erhalten bleiben. Wenn im Winter wenig frisches Gemüse angeboten wird, kann man stattdessen auch auf Gefrierprodukte zurückgreifen.

Die überschüssig gekochte Menge nicht lange warm stehen lassen, sondern sofort portionsweise einfrieren. So wird verhindert, dass zu viel Nitrat aus der Nahrung in der Wärme in giftiges Nitrit umgewandelt wird. Und man kocht nur einmal und hat für viele Mahlzeiten bereits fertiges Essen zum Aufwärmen parat.

Ob nun Gläschen aus dem Supermarkt oder mit Sorgfalt selbst gekocht, grundsätzlich machen die Eltern mit keiner der beiden Nahrungsformen etwas falsch. Beide besitzen ihre Berechtigung, aber auch ihre speziellen Vor- und Nachteile, die die Eltern je nach ihren Ansprüchen und denen ihres Kindes abwägen müssen.


Quelle: Neue Apotheken Jllustrierte, 15. September 2005

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