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  IMPFSCHUTZ - LIEBER AUF NUMMER SICHER GEHEN

Kinderkrankheiten sind alles andere als harmlos. Angesichts des großen Masern-Ausbruchs in Nordrhein- Westfalen raten Kinderärzte und Impfexperten dringend zu vorbeugenden Impfungen.

Um die Anzahl der Spritzen und die Besuche beim Kinderarzt so gering wie möglich zu halten, kommen heute Mehrfachimpfstoffe zum Einsatz. Drei, vier, fünf oder sogar sechs Impfstoffe, die den Nachwuchs vor gefürchteten Krankheiten schützen, stecken heute bereits in einer Spritze. Die Vorteile dieser so genannten Mehrfach- oder Kombinationsimpfstoffe liegen auf der Hand: Wenige Impftermine in den ersten beiden Lebensjahren reichen aus, um die Kleinen vor vielen Kinderkrankheiten zu schützen. Einzeln verabreicht wären weit über 20 Injektionen nötig.

Zum Einsatz kommt heute überwiegend Fünf- und Sechsfachimpfstoffe, die gleichzeitig vor Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Hib und (beim Sechsfachimpfstoff) gegen Hepatitis B schützen. Beim Fünffachimpfstoff wird die Hepatitis-B-Impfung extra gegeben. Ein weiterer Kombinationsimpfstoff, der insgesamt zweimal gespritzt wird, bietet Schutz vor Masern, Mumps und Röteln. Zu viel fürs Immunsystem? Obwohl Kombinationsimpfstoffe die Anzahl der Injektionen und die Besuche beim Kinderarzt auf ein Minimum reduzieren, sind manche Eltern skeptisch: Einige befürchten, das Immunsystem ihres Babys könne überfordert werden, wenn es „auf einen Schlag” mit sechs Krankheitserregern konfrontiert wird.

Diese Sorge ist zwar verständlich, glücklicherweise jedoch unbegründet, wie auch die Impfexpertin Dr. Sigrid Ley vom Deutschen Grünen Kreuz e. V. bestätigt: „Von Geburt an wird das Baby mit unzähligen Keimen konfrontiert, mit denen sich sein Immunsystem auseinander setzen muss. Die Belastung durch Impfstoffe ist vergleichsweise gering. Denn in modernen Kombinationsimpfstoffen stecken nur so wenige Bestandteile der Erreger, dass das Immunsystem damit gut fertig wird.” In aller Regel werden Mehrfachimpfstoffe von den Kleinsten also gut vertragen: Gravierende gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Fieberkrämpfe sind nach Impfungen nur noch extrem selten zu beobachten. „Durchaus möglich jedoch, dass nach einer Impfung harmlose Nebenwirkungen wie Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle sowie leichtes Fieber auftreten”, erläutert Sigrid Ley.

Auch die Befürchtung, die Impfung könne eine allergische Reaktion nach sich ziehen, ist bei den meisten Kindern unbegründet. „Nichts deutet darauf hin, dass die gespritzten Antigene, die den kleinen Organismus zur Bildung der Antikörper anregen, Allergien wie Neurodermitis oder Heuschnupfen auslösen”, so die Impfexpertin. „Im Gegenteil: Durch ausreichenden Impfschutz gegen bestimmte Krankheiten ist es manchmal sogar möglich, Allergien zu verhindern.” Denn nicht selten begünstigen Infektionen wie Keuchhusten oder Masern bei sensiblen Zeitgenossen das Auftreten von allergischem Asthma. Dennoch sollte der Kinderarzt vor einer Impfung immer über bestehende Allergien des Kindes informiert werden.

Übrigens sind heute alle Impfstoffe für Kinder konservierungsmittelfrei. Impfschutz für die Kleinsten Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt, Babys in ersten beiden Lebensjahren gegen folgende Krankheiten zu immunisieren:

Empfohlene Impfungen

Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Polio (Kinderlähmung), Pertussis (Keuchhusten), Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Masern, Mumps, Röteln, Windpocken. Andere Impfungen (z. B. gegen Pneumokokken, Meningokokken) werden derzeit für besonders gefährdete Babys und Kinder empfohlen, aber auch gesunde Kinder profitieren von diesem Impfschutz.

Impfungen sind hierzulande freiwillig. Die Entscheidung, ob und gegen welche Krankheiten das Baby immunisiert wird, treffen die Eltern. Kinderärzte raten dringend, auf einen vollständigen Impfschutz des Nachwuchses zu achten. Denn: Alle genannten Krankheiten können zu gefährlichen Komplikationen führen.   



Quelle: Baby Post 4/06

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