Bettgeflüster: Babyphone

Babyphone sollen Babys Schlaf überwachen.

So praktisch Babyphone auch sind, so kritisch sollten Eltern bei der Wahl ihres Gerätes sein. Zum einen ist die Störanfälligkeit mancher Geräte immer noch ein wirkliches Ärgernis, da sich zu den Geräuschen des eigenen Babys Stimmen anderer Funkgeräte oder Babyphone aus der Nachbarschaft dazwischenschalten können. Zum anderen, weil Elektrosmog nach letzten Untersuchungen der Zeitschrift Ökotest nach wie vor ein Thema ist.

Und auch beim Material setzen manche Hersteller mit PVC oder chlorierten Kunststoffen nicht immer den besten Qualitätsmaßstab an. Buntes Design sollte deshalb noch lange nicht vom Anspruch auf Qualität ablenken.

CB-Funker, Garagentor-Steuerungen, andere Funkgeräte – während sich bis vor wenigen Jahren noch diverse Störquellen in den Frequenzbereichen der Babyphone tummelten, ist jetzt etwas mehr Ruhe eingekehrt. Die meisten Babyphone arbeiten nach Recherchen des Ratgebermagazins Ökotest mit der etablierten Sendefrequenz von 40 Megahertz und einer maximalen Sendeleistung von 40 Milliwatt. Die Reichweite liegt bei mehreren 100 Metern, normalerweise ausreichend für das häusliche Umfeld. Zu empfehlen sind auch die Babyphone im Frequenzbereich von 864 Megahertz.

Elektrosmog im Kinderzimmer

Nach der deutschen Elektrosmog-Verordnung ist bei Babyphonen meist alles im grünen Bereich. Doch kritische Stimmen halten diese Verordnung für unzureichend. Die gute Nachricht: die Strahlungsstärke lässt sich reduzieren, wenn man a) darauf achtet, dass das Gerät in einem Mindestabstand von zwei Metern zum Kinderbett aufgestellt wird und b) auf eine zu große Reichweite des Geräts verzichtet und c) das Gerät auf Batterie oder Akkubetrieb umstellt. Denn damit entfallen die elektrischen Wechselfelder in Gänze. Im Gegenzug wird die Reichweite allerdings geringer, was Eltern bei ihren Vorhaben einkalkulieren müssen.

Problematisch sind solche Geräte, die bei Batteriebetrieb nicht anzeigen, wenn die Verbindung unterbrochen oder die Batterie leer ist. Das sollte vorher beim Händler geklärt werden. Zudem sollten Eltern darauf achten, dass ihr Gerät nur dann funkt, wenn es tatsächlich ein Geräusch im Kinderzimmer gibt. Dauerbetrieb ist nicht zu empfehlen. Problematisch wird es auch dann, wenn nach DECT-Standard (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) mit gepulsten Mikrowellen gefunkt wird. Denn nach dem heutigen Stand der Wissenschaft erhöhen gepulste Strahlen das Krebsrisiko und können Schlafstörungen verursachen.

Reichweite der Babyphone

Wichtig: Die Sorge, dass mit dem Abstand des Babyphons zum Kind die Funktion des Gerätes beeinträchtigt wird, ist unbegründet. Die Geräte reagieren auf Geräusche von 40 bis 45 Dezibel – etwa dem Ticken einer Uhr vergleichbar. Die Reichweite der Babyphone variiert. Viele sprechen von einer Reichweite bis zu 500 Metern. Diese Entfernung ist allerdings nur dann gewährleistet, wenn keine Hindernisse im Weg stehen. Wände, Fenster, Decken reduzieren das Ergebnis. Manche Geräte bieten eine akustische Reichweitenkontrolle an, wenn sich der Empfänger außerhalb der Senderreichweite befindet.

Tipp: Funkgeräte, die mit Hilfe eines Adapters als Babyphone funktionieren, haben eine deutlich größere Reichweite. Ein separates Mikrofon vergrößert den Sicherheitsabstand zum Kind. Der zusätzliche Batteriebetrieb verhindert eine unnötige Strahlenbelastung des Kindes. Je weiter die Reichweite (manche funken bis zu fünf Kilometer, beispielsweise im Sendebereich 446 Megahertz), desto intensiver die Strahlung.

Baby im Blick

Mittlerweile sind Babyphone auf dem Markt, die zusätzlich mit einer Videokamera ausgestattet sind. Sie übertragen Bilder vom Kinderzimmer auf den Fernseher. Wer den Bildkontakt zu seinem Baby nicht missen will, büßt allerdings an Reichweite ein, die beträgt nämlich mit Bild nur maximal 50 Meter. Hinzu kommt: mit den technischen Raffinessen nimmt die Strahlenbelastung nicht ab, sondern eher zu. Wer seinem Kind partout beim Schlafen zusehen will, sollte es besser dort zu Bett legen, wo er sich selbst aufhält.

geschrieben von: Baby Post

Foto: © Alexandr Vasilyev – Fotolia.com

Kategorien: Babypflege