Im Jahr 1942 beschrieben Forscher das erste Mal den Zusammenhang von Fluoraufnahme und Karieshäufigkeit. Inzwischen benutzen 80% der Bevölkerung in der westlichen Welt fluoridhaltige zahnpasten. In den USA wird flächendeckend das Trinkwasser fluoridiert, in der Schweiz das Speisesalz. Und in Deutschland ist die Verschreibung von Fluoridtabletten für Säuglinge und Kleinkinder zur Routine geworden. Doch seit einiger Zeit gibt es auch heftige Kritik, denn eine überhöhte Fluoridaufnahme kann offenbar zu Erkrankungen des Sleletts und der Zähne führen.
Fluor zählt unter den chemischen Elementen zu den Halogenen und ist ein giftiges Gas. Gebunden an eine organische oder anorganische Substanz, verliert es seine akute Giftigkeit und heißt Fluorid. In dieser Form ist es sowohl in der Erdrinde als auch im Meerwasser zu finden. In Nahrungsmitteln liegt der durchschnittliche Gehalt bei 1 mg/kg Frischgewicht. Wesentlich höher ist der Gehalt bei Meerestieren (5-10 mg/kg) und besonders in Schwarz- u. Grünteeblättern (100 mg/kg). In Mineralwässern – vor allem aus vulkansteinreichen Gebieten – liegen Gehalte bis zu 3,5 mg/l vor .
Neben den Ernährungsgewohnheiten spielt vor allem die Fluoridkonzentration des Trinkwassers eine Rolle bei der Gesamtaufnahme in den menschlichen Körper. 10% des Trinkwassers in der Bundesrepublik enthalten über 0,3 mg Fluorid pro Liter. Eine Aufnahme von bis zu 4 mg pro Tag gilt in der klassischen Wissenschaft für Erwachsene als sicher und unbedenklich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt zur Kariesprophylaxe aber nur eine tägliche Aufnahme von 0,24 mg Fluorid pro Tag für Säuglinge, 0,5 bis 2,5 mg für Kinder und 1,5 bis 4,0 mg für Jugendliche und Erwachsene.
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