Familienkost: Eltern sind gefragt

Familienglück

Seinen Babybrei isst der kleine Liebling richtig gern. Jetzt sitzt das Baby am Tisch mit den Eltern und will probieren, was Mama und Papa essen. Zeit, das Kind an die Familienkost zu gewöhnen. Achten Sie dabei auf eine gesunde Ernährung für Ihr Baby und die ganze Familie.

Umstellen von Brei auf feste Mahlzeiten

Etwa ab dem zehnten Lebensmonat darf das Baby am Tisch mitessen und vom Essen der Großen probieren. Wann Sie mit der Umstellung auf Familienkost beginnen, hängt von Ihrem Baby ab. Warten Sie nicht zu lange, da die Einnahme von fester Nahrung ein wichtiger Schritt in der Entwicklung Ihres Kindes ist und das spätere Essverhalten prägt.

Manche Kinder zeigen früher Interesse an fester Nahrung. Grundsätzlich sollte das Kind neugierig sein und gut mit dem Kauen zu Recht kommen. Beginnen Sie mit Brotstücken und klein geschnittenem Obst und Gemüse. Gut sind kleine Bananen- oder Pfirsichstücke.

Bestreichen Sie das Brot mit wenig Butter oder Frischkäse. Probieren Sie ruhig verschiedene Lebensmittel aus und testen Sie, welche Ihr Kind verträgt. Vorsicht: Geben Sie Ihrem Baby keine kleinen, harten Lebensmittel – es droht Erstickungsgefahr! Also auf Nüsse oder kleine Karottenstückchen verzichten.

Meiden Sie ebenso Zucker, Salz und Gewürze – das verträgt der Babymagen noch nicht so gut. Von Rohmilch und rohe Sprossen geht Keimgefahr aus. Geben Sie Ihrem Kind nichts Fettgebackenes und Blähendes wie Kohlgemüse.

Lassen Sie sich bei der Umstellung Zeit

Wenn Ihr Baby die feste Nahrung verweigert, bieten Sie die Nahrungsmittel ruhig mehrmals an. Manchmal braucht es Zeit, um sich an diese Umstellung zu gewöhnen. Wichtig: Zwingen Sie Ihr Baby auf keinen Fall zum Essen – sonst entwickelt es später unter Umständen eine Essstörung.

Wenden Sie stattdessen kleine Tricks an. Statt den Babybrei zu pürieren, zerdrücken Sie den Brei immer gröber mit einer Gabel über einen größeren Zeitraum hinweg. Dann gewöhnt sich das Baby besser an feste Nahrung.

Bei dem Experiment „feste Nahrung“ lassen Sie das Baby nach Möglichkeit selber essen. Die Umstellung geht am einfachsten, wenn das Baby in Ruhe und ohne Zeitdruck isst. Haben Sie Geduld, auch wenn es das Essen auf den Boden wirft. Das heißt nicht, dass es das Essen verweigert, es will oft nur experimentieren. Mehr Tipps finden Sie hier.

Familienkost: Zu viel Fleisch, zu wenig Gemüse

Idealerweise bekommt das Baby bei der Umstellung auf Familienkost fünf Mahlzeiten: drei Hauptmahlzeiten mit der Familie und dazu zwei kleine Zwischenmahlzeiten am Vormittag und am Nachmittag. Die Zwischenmahlzeit besteht am besten aus Obst. Das ist sehr wichtig, denn:

Studien belegen, dass die Kinder in Deutschland nach der Umstellung auf Familienkost zu wenig Obst und Gemüse zu sich nehmen. Dagegen verzehren sie mehr Fleisch als empfohlen. Eltern müssen sich dabei selbst an die Nase fassen: Ihr Lebensstil ist zu ungesund. Und Kinder übernehmen die Essgewohnheiten der Eltern.

Tipp: Lieber eine Fleischmahlzeit pro Woche mit gesundem Fisch ersetzen. Weichen Sie beim Kochen auf pflanzliche Fette aus – wie Speiseöle. Darüber hinaus sind viel Obst, Gemüse, Getreide und Kartoffeln für kleine Kinder wichtig.

Kinder sollten so gut wie möglich auf Zucker verzichten. Auch wenn manche Produkte extra für Babys ausgewiesen sind, sehen Experten diese kritisch. Kinderfertigmilch für Babys enthalte beispielsweise viel Zucker und sei nicht die bessere Alternative zu Kuhmilch. Babykekse enthalten ebenso zu viel Zucker – geben Sie als Süßigkeit also lieber Obst.

Mehr Informationen finden Sie auf den Seiten der Initiative „Gesund ins Leben“ des Bundesministeriums für Ernährung.

Von Lisa Mayerhofer

Foto oben von: © wildworx – Fotolia.com

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Kategorien: Ernährung