Richtige Ernährung in der Schwangerschaft

Wie ernähre ich mich in der Schwangerschaft richtig? Was braucht mein Baby, um gesund zur Welt zu kommen?“ Eine falsche Ernährung in der Schwangerschaft kann schwerwiegende Folgen haben. Leben Sie nach dem Motto: Für mein Baby lebe ich gesund. Unsere Ernährungstipps:

Doppelt gute Ernährung

Schwangere essen qualitativ doppelt gut – nicht doppelt so viel. Der Energiebedarf steigt in der ersten Schwangerschaftshälfte kaum. In der zweiten Hälfte um maximal 200 bis 300 Kalorien. Sie nehmen während der Schwangerschaft durchschnittlich 10 bis 15 Kilo zu. Eine zu hohe oder zu niedrige Gewichtszunahme stellt ein Risiko für Mutter und Kind dar.

Gesunde Ernaehrung waehrend der Schwangerschaft

Schon während der Schwangerschaft ist eine ausgewogene, vitamin- und mineralhaltige, gesunde Ernährung von großer Bedeutung für Sie und Ihr Baby, © Zsolt Bota Finna – Fotolia.com

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung. Verzichten Sie auf Fett und Süßes. Die Kohlenhydratzufuhr können Sie anheben. Die Eiweißzufuhr erhöhen Sie von Anfang an. Proteine sind als Grundlage für Muskeln und Organe wichtig. Sie unterstützen den im Aufbau befindlichen Organismus. Decken Sie die Hälfte des Eiweißbedarfes über pflanzliche Quellen ab. Eiweiß für Ihre Ernährung liefern

  • Milchprodukte,
  • Fisch,
  • mageres Fleisch und
  • Hülsenfrüchte.

Trinken Sie ausreichend – mindestens 2 Liter am Tag. Kaffee und schwarzen Tee in Maßen (2-3 Tassen) genießen. Ihr Vitaminbedarf während der Schwangerschaft steigt um 30 Prozent. Bei stillenden Frauen steigt er  um 100 Prozent. Achten Sie auf Ihren Vitaminhaushalt. Ihr Arzt berät Sie über Multivitaminpräparate aus der Apotheke. Leben Sie gesünder für Ihr Baby.

Jod für den Stoffwechsel

Die Bildung der Schilddrüsenhormone benötigt Jod. Diese körpereigenen Botenstoffe haben große Bedeutung für die Aktivierung Ihres Stoffwechsels. Schilddrüsenhormone regulieren die Temperatur und beeinflussen den Sauerstoffverbrauch. Die Schilddrüse speichert 99 Prozent des Jods im Körper.

Ihr Jodbedarf als Schwangere erhöht sich um ca. 50 Prozent. Sie benötigen täglich etwa 230 µg. Jodmangel kann zu schweren Entwicklungsstörungen beim Kind führen. Ärzte empfehlen für Schwangere: Gleichen Sie Ihren Jodbedarf über die Ernährung oder mit Tabletten aus. Fragen Sie Ihren Frauenarzt. Jod ist der Antriebsmotor des Stoffwechsels!

Eisen ist Mangelware

Eisen spielt eine wichtige Rolle bei der Blutbildung. Werdende Mütter haben doppelt hohen Eisenbedarf. Während der Schwangerschaft nimmt Ihre Blutmenge zu. Sie müssen Ihr Kind mit Eisen versorgen. Bei der Schwangerschaftsvorsorge untersucht Ihr Arzt regelmäßig Ihre Eisenwerte.

Eisenmangel kann zu einer so genannten Eisenmangelanämie führen. Als typische Symptome zeigen sich Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl. Ein zu niedriger Eisengehalt im Blut kann den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf negativ beeinflussen. Die Organe von Mutter und Kind erhalten dann zu wenig Sauerstoff. Eine zu geringe Eisenzufuhr vermindert den Sauerstofftransport in die Zellen. Beim Säugling können leere Eisenspeicher schwere Störungen der Entwicklung verursachen.

Nikotin und Alkohol schaden dem Baby

Nikotin geht über die Plazenta auf Ihr Kind über und steigert den kindlichen Herzschlag. Das Risiko für eine Fehl- und Frühgeburt liegt bei Raucherinnen doppelt so hoch wie bei Nichtraucherinnen. Neugeborene von Raucherinnen wiegen bei Geburt deutlich weniger. Nach der Geburt leiden die „Nikotin-Babys“ unter Entzugserscheinungen. Sie schreien mehr und sind unruhiger. Ein Hinweis für Ihre Schwangerschaftsplanung: Studien ergaben, dass Rauchen die Fruchtbarkeit herabsetzt.

Schwerwiegendere Folgen zieht Alkoholgenuss in der Schwangerschaft nach sich. Die Kinder kommen ebenfalls zu klein und leicht zur Welt. Häufig kommt es zu Früh- und Mangelgeburten. Alkohol gilt als Hauptauslöser für Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen. Die Medizin bezeichnet Fehlbildungen, schwere Missbildungen an inneren Organen sowie Entstellungen im Gesicht als „Alkoholembryopathie“.

Aufgrund der Schädigung im Gehirn bleiben die betroffenen Kinder in ihrer geistigen Entwicklung zurück. Regelmäßiger oder exzessiver Alkoholgenuss ist tabu! Eine risikofreie Alkoholmenge gibt es nicht. Das gilt auch für das Gläschen Sekt ab und zu. Sagen Sie NEIN zu Nikotin und Alkohol.

Folsäure beugt Fehlbildungen vor

Angaben des Robert-Koch-Institutes zufolge besteht in Deutschland eine Unterversorgung mit dem lebenswichtigen Vitamin Folsäure. Mutter und Kind haben einen hohen Bedarf an Folsäure. Dieses B-Vitamin braucht Ihr Körper für Organerweiterungen und wegen hohen Blutvolumens. Achten Sie auf ausreichende Folsäureversorgung. Dies senkt das Risiko für Frühgeburten oder schwere Missbildungen.

Experten verweisen  auf  die Einnahme zusätzlicher Folsäure vor und zu Beginn einer Schwangerschaft. Dies beugt nicht nur folgenschweren Missbildungen vor. Sie verhütet Fehlbildungen von Rückenmark und Gehirn.  Nehmen Sie täglich zusätzlich zur Nahrung mindestens 400 Mikrogramm (0,4 mg) Folsäure zu sich. Am besten vor Beginn Ihrer Schwangerschaft Folsäurepräparate einnehmen! Besprechen Sie das mit Ihrem Frauenarzt.

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