Mumps – Ziegenpeter schlägt zu

Bei einer Infektion durch Mumps gibt es keine wirksame Therapie

Ihr Kind fühlt sich schwach und hat keinen Appetit? Es kommt zu Auseinandersetzungen im Kinderzimmer, weil der Nachwuchs zänkisch ist? Klagt das Kind nach kurzer Zeit über Bauchschmerzen sowie Schluckbeschwerden und kommt eine geschwollene Backe hinzu, ist der Fall klar: Mumps.

Mumps oder „Ziegenpeter“ gehört zu den gängigsten Kinderkrankheiten. Es handelt sich dabei um ein Virus, das ausschließlich beim Menschen vorkommt. Die Krankheit tritt dank umfassendem Impfschutz nur noch selten auf – kommt es dennoch zu einer Infektion, raten wir zur Vorsicht: Mumps verläuft in den meisten Fällen glimpflich – bei Komplikationen drohen Hirnhautentzündung und im schlimmsten Fall Taubheit.

Infektion und Symptome

Bei einer Infektion durch Mumps gibt es keine wirksame Therapie

Die dicke Backe ist das klassischste Anzeichen von Mumps Bild © withGod – Fotolia.com

Der Auslöser von Mumps ist das Paramyxovirus. Wir kommen mit den Erregern über Tröpfchen- oder Schmierinfektion in Kontakt. Nach der Infektion benötigt das Virus eine Inkubationszeit von zwölf bis maximal 25 Tagen ehe es ausbricht. Die Ansteckungsgefahr für Dritte besteht ab zwei Tage vor Auftreten der ersten Symptome. Sie endet neun Tage nach Auftauchen der ersten Anzeichen.

Das bekannteste Symptom von Mumps ist eine geschwollene Backe. Sofern die Krankheit die Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft zieht, klagen betroffene Kinder über heftige Bauchschmerzen. Im Krankheitsverlauf kommt es zu einem Anschwellen der Speicheldrüsen hinter den Ohren. Das führt dazu, dass die Ohrläppchen abstehen. Häufig geht Mumps mit hohem Fieber einher.

Mögliche Komplikationen

Vier bis sechs Prozent der mit Mumps infizierten Kinder entwickeln eine Hirnhautentzündung (Meningitis). Kopfschmerzen und ein steifer Hals sind Anzeichen für diese Komplikation. In einigen Fällen treten diese Symptome bereits vor den eigentlichen Anzeichen von Mumps bzw. vollkommen isoliert in Erscheinung.

Bricht Mumps bei Schulkindern oder jungen Erwachsenen aus, kommt es in manchen Fällen zu einer Infektion der Keimdrüsen. Bei Jungen führt dies zu stark schmerzenden Hodenschwellungen. Mädchen entwickeln eine Infektion der Eierstöcke. In beiden Fällen führt dies bei Unterlassener Behandlung zu Unfruchtbarkeit.

Behandlung und Vorsorge

Für Mumps gibt es keine wirksame Therapie. Um den Krankheitsverlauf erträglicher zu gestalten, empfehlen wir bei starken Schmerzen lindernde Medikamente. Machen Sie ihrem Kind Wadenwickel, um sein Fieber zu senken.

Wirken Sie der geschwollenen Backe mit warmen oder kalten Umschlägen entgegen. Tut dem Nachwuchs das Kauen weh, verabreichen Sie ihm überwiegend weiche Nahrung. Achten Sie auf fettarme Ernährung – das schont die Bauchspeicheldrüse. Wir empfehlen Bettruhe.

Haben wir die Krankheit überstanden, verfügen wir über lebenslange Immunität gegen Mumps. Wir empfehlen die vorbeugende Impfung gegen Mumps – sie bietet den einzigen Schutz. In der Regel erfolgt die Impfung gegen Mumps zusammen mit der Vorbeuge von Masern und Röteln.

Nach der ersten Impfung besteht ein 95-prozentiger Schutz. Ein erneutes Impfen führt zu voller Immunität. In wenigen Fällen führt die Impfung zu einem abgeschwächten Krankheitsbild. Dieses verläuft schwach und ohne Ansteckungsgefahr.

Kategorien: Kinderkrankheiten