Windpocken – Verlauf und Vorbeugung

Windpocken stellen die häufigste Kinderkrankheit dar

Nässen, Jucken, Kratzen – nahezu jeder Mensch ist einmal in seinem Leben an Windpocken erkrankt. Wir sind mit den Symptomen vertraut, denn bei Windpocken handelt es sich um die mit Abstand ansteckendste Kinderkrankheit. Die Krankheit verläuft in der Regel harmlos, jedoch ist in einigen Fällen Vorsicht geboten.

Bei Windpocken haben wir es mit einer Virusinfektion zu tun. Das gängigste Symptom ist das Auftreten von roten Flecken am ganzen Körper. Diese entwickeln sich binnen weniger Stunden zu nässenden Bläschen und bilden eine juckende Kruste. Der Drang zu kratzen ist groß – halten Sie Ihr Kind davon so gut wie möglich ab, um Narben vorzubeugen.

Windpocken verlaufen in der Regel glimpflich. Vorsicht gilt bei geschwächten Abwehrkräften. Bild © Dan Race - Fotolia.com

Windpocken verlaufen in der Regel glimpflich. Vorsicht gilt bei geschwächten Abwehrkräften. Bild © Dan Race – Fotolia.com

Wie infizieren wir uns mit Windpocken?

Den Auslöser der Viruserkrankung Windpocken bildet das Varizellen Zoster Virus. Schuld haben eine Tröpfcheninfektion oder direkter Kontakt. Die Zeit bis zum Ausbrechen des Virus umfasst zehn bis maximal 28 Tage. Windpocken wirken ab zwei Tage vor den ersten Symptomen bis sieben Tage nach dem Auftreten der letzten Bläschen ansteckend. Kliniken isolieren Fälle von Windpocken aufgrund der enormen Ansteckungsgefahr stark.

Das Überwinden der Windpocken führt zu einer lebenslangen Immunität. Nach dem Abklingen der Krankheit bleiben das Varizellen Virus inaktiv im Körper des Patienten zurück. Trotz Immunität kommt es bei Erwachsenen in einigen Fällen zu einem erneuten Ausbruch des Virus – dies hat Gürtelrose zur Folge.

Wann besteht erhöhte Gefahr?

Eine Infektion mit Windpocken verläuft normalerweise ohne Komplikationen. Zu Risikogruppen gehören Patienten mit geschwächten Abwehrkräften – hohe Dosen Kortison und Krebsmedikamente haben nicht selten diesen Effekt. Hier verläuft die Krankheit heftiger und endet in seltenen Fällen tödlich.

Zur erhöhten Vorsicht raten Ärzte auch werdenden sowie frisch gebackenen Müttern. Eine Infektion der Mutter zwei Tage vor bzw. bis vier Tage nach der Geburt führt zu einer Ansteckung des Babys. Windpocken stellen für Neugeborene eine Gefahr für Leib und Leben dar.

Was hilft?

Windpocken gelten nach dem Infektionsschutzgesetz als meldepflichtige Erkrankung. Das Robert-Koch-Institut hat die vorbeugende Impfung 2004 in sein Standartprogramm für Impfempfehlungen aufgenommen. Antivirale Medikamente kommen nur in den seltensten Fällen zum Einsatz. Um das Kratzen zu vermeiden haben sich Salben gegen den Juckreiz als beste Behandlungsmethode bewährt.

Kategorien: Kinderkrankheiten