Erst das Baby, dann das Stimmungstief

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Zuerst kommt die Euphorie, dann fallen viele frischgebackene Mütter in ein seelisches Tief. Der klassische Babyblues, im schlimmsten Fall eine Wochenbettdepression. Aber keine Angst: Nach ein paar Tagen ist das Stimmungstief der jungen Mutter vergessen.

Babyblues

Direkt nach Tims Geburt war alles normal. Andrea Sievers hielt ihren Säugling überglücklich in den Armen. Das Stillen klappte von Anfang an reibungslos und mit dem Waschen und Wickeln hatte sie dank der Unterstützung der Säuglingsschwestern keine Probleme. Aber dann erlebte die junge Mutter etwas, womit sie nicht rechnete:

„Am dritten Tag nach der Geburt war ich nur noch ein kleines Häufchen Elend.“  So wie Andrea erleben acht von zehn Frauen die Zeit nach der Geburt eines Babys: Statt glücklich und euphorisch sind sie phasenweise gereizt. Zudem: traurig, ängstlich, unsicher.

Oft begleiten körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen den seelischen Zustand. Das Stimmungstief, das den meisten Mütter wenige Tage nach der Geburt zu schaffen macht, bezeichnen Ärzte als Babyblues. Das plötzliche Gefühlschaos haben hormonelle Umstellungsprozesse zu verantworten, die das Ende der Schwangerschaft begleiten.

Eine Rolle spielt das Extremerlebnis der Geburt. Sie lässt viele Frauen die Grenzen ihrer Belastbarkeit spüren. Außerdem überschatten die Sorgen um das Wohlergehen des Babys Freude und Mutterglück. Zum Glück hellt sich die Stimmung nach ein paar Tagen von alleine auf. Auch Andrea Sievers war nach 14 Tagen wieder die Alte und konnte das Leben mit dem kleinen Tim jetzt richtig genießen.

Wochenbettdepression

Tiefer geht die Störung, wenn junge Mütter an einer postnatalen bzw. postpartalen Depression (​Wochenbettdepression) erkranken.

Frisch gebackene Mutter mit Wochenbettdespression

Schämen Sie sich nicht Ihrer Gefühle. Ob Babyblues oder Wochenbettdepression: Lassen Sie sich helfen! Bild © drubig-photo – Fotolia.com

Sie betrifft 15 Prozent aller Frauen, die ein Kind geboren haben. Die Wochenbettdepression kann jederzeit im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes auftreten. Die Symptome entwickeln sich schleichend und unterscheiden sich individuell in Erscheinung und Ausprägung:

  • Anhaltende Müdigkeit
  • Traurigkeit und inneres Leergefühl
  • Ängste
  • Extreme Reizbarkeit
  • Selbstmordgedanken

Fest steht: Ohne Unterstützung und Hilfe schaffen es die meisten Mütter nicht, die Wochenbettdepression zu überwinden. So schnell wie möglich sollten sich betroffene Mütter deshalb an Profis wenden. Gynäkologen und Hebammen helfen bei der Suche nach Psychotherapeuten oder Selbsthilfegruppen.

Die postnatale bzw. postpartale Psychose, die Wochenbettpsychose,  gilt als die schwerste der nachgeburtlichen Krise. Zum Glück bildet sie die seltenste Form der Erkrankung. Sie trifft eine bis drei von 1.000 Müttern. Dabei entsteht sie in den ersten zwei Wochen nach der Geburt und kann sich aus einer Depression entwickeln.

 3 Tipps gegen das Stimmungstief nach der Geburt

Viel Ruhe! Schlafen, lesen, einen Spaziergang oder Entspannungsübungen machen, so oft es geht. Lassen Sie sich gerade in dieser Zeit im Haushalt und bei der Babypflege vom Partner, der Familie und Freunden unterstützen lassen.

Keine falsche Scheu! Reden Sie mit Familienangehörigen und Freunden über das plötzliche Gefühlschaos und Ihre Sorgen. Das Stimmungstief ist eine normale Reaktion auf eine neue Lebenssituation. Die meisten Menschen haben Verständnis für Ihr Stimmungstief.

Suchen Sie sich auf jeden Fall medizinische Hilfe, wenn sich der Gemütszustand nach zwei Wochen nicht verbessert. Wenn der Babyblues in eine so genannte Wochenbettdepression (postpartale Depression) übergeht, finden Betroffene nicht mehr alleine aus der Depression heraus.

geschrieben von: Ja zum Baby

 

 

Kategorien: Schwangerschaft-Geburt