Leichter mit Schwangerschaftsbeschwerden leben
Der Kreislauf ist im Keller und am Morgen ist Ihnen übel? Ihr Darm fühlt sich träge an und Ihr Kreuz schmerzt? Viele Mütter leiden in der Schwangerschaft unter diesen Schwangerschaftsbeschwerden. Hier einige Tipps, um vorzubeugen und damit zurechtzukommen.
Dr. med. Christiane Niehues und Dr. med. Gabriele von Wahlert sind Gynäkologinnen am internationalen Zentrum für Frauengesundheit in Bad Salzuflen und Mitglieder des Arbeitskreises für Frauengesundheit. Hier sind ihre Tipps, wie Schwangere ihre Beschwerden auf natürliche Weise lindern können.
Typische Schwangerschaftsbeschwerden
Übelkeit und Erbrechen

Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen sind für viele werdende Mütter leider Alltag, Bild © drubig-photo – Fotolia.com
Viele Frauen klagen in der Frühschwangerschaft über Schwangerschaftsbeschwerden in Form von Übelkeit. Sie ist eine Reaktion auf die hormonelle Umstellung und verschwindet nach der 12. bis 16. Schwangerschaftswoche.
Nehmen Sie vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit, einen trockenen Keks oder ein Stück Zwieback zu sich. Auch milde Kräutertees tun gut. Bewährt haben sich Pellkartoffeln.
Kreislaufveränderungen
Schwangerschaftsbeschwerden wie Müdigkeit und Schwindel deuten auf einen niedrigen Blutdruck hin. Stürmen Sie deshalb nicht aus dem Bett. Richten Sie sich langsam auf und setzten Sie sich zuerst auf die Bettkante. Beginnen Sie frühzeitig mit sanftem Bewegungstraining. Sinnvoll: Sogenannte „Kneipp’sche Anwendungen“.
Tauchen Sie die Arme bis zum Oberarm in kaltes Wasser. Duschen Sie Ihre Beine kalt ab oder lassen Sie während der Arbeit kaltes Wasser über die Handgelenke laufen. Schwangerschaftsbeschwerden wie Schwindel und leichter Erschöpfbarkeit gegen Ende der Schwangerschaft beugen Sie vor, indem Sie Ihren Körper frühzeitig trainieren. Gönnen Sie sich zwischendurch Ruhepausen.
Eisenmangel
Das Blutvolumen steigt und damit benötigt Ihr Körpers zusätzliches Eisen. Vegetarierinnen und Frauen mit wenig Fleischkonsum neigen eher zu Eisenmangel. Eisen ist in allen Fleisch- und Wurstwaren enthalten; Dazu in vielen Gemüse- und Getreidesorten.
Verstopfung
Der veränderte Hormonhaushalt macht den Darm träge. Im Lauf der Schwangerschaft wird es für den Darm eng. Sie sollten daher auf weichen Stuhl achten. Trinken Sie mindestens 3 Liter pro Tag. Essen Sie viel Obst und Gemüse. Ernähren Sie sich ballaststoffreich. Falls das nicht hilft: Nehmen Sie keine Abführmittel oder darmanregende Medikamente ohne ärztlichen Rat. Auch können Sie sich mit natürlichen Mitteln behelfen:
- Backpflaumen
- ein Glas warmes Wasser 15 Minuten vor dem Essen
- verdünnter Obstessig am Morgen
Zahnfleischbluten
Die Mundschleimhaut ist jetzt anfälliger gegenüber Bakterien. Es kommt zu Zahnfleischbluten. Achten Sie deshalb auf eine sorgfältige Mundhygiene und gehen Sie zur Vorsorge zum Zahnarzt. Auch Mundspülungen mit adstringierenden Lösungen, wie Salbei, unterstützen die Mundhygiene. Wenn Sie erbrechen, sollten Sie etwa eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen warten. Spülen Sie den Mund zunächst nur mit Wasser aus.
Wadenkrämpfe und Sodbrennen
Schwangerschaftsbeschwerden in Form von Wadenkrämpfen oder ein ungewohnten Hartwerden des Bauches stellen einen Hinweis auf einen Magnesiummangel dar. In diesem Fall sollten Sie sich von Ihrer Frauenärztin ein Magnesiumpräparat verordnen lassen.
Im fortgeschrittenen Schwangerschaftsstadium klagen viele Frauen über Schwangerschaftsbeschwerden im Bereich des Magens, wie Sodbrennen. Meiden Sie stark gebratene oder gegrillte Speisen. Trinken Sie Milch oder essen Sie Nüsse und Pellkartoffeln. Sollten Sie das Sodbrennen so nicht dämpfen können, fragen Sie Ihre Frauenärztin um Rat. Dort erhalten Sie gut verträgliche Medikamente gegen Ihre Schwangerschaftsbeschwerden.
Rückenschmerzen und Krampfadern
Das zunehmende Gewicht der Gebärmutter belastet die Wirbelsäule. Das versucht Rückenschmerzen. Rückengymnastik oder regelmäßiges Schwimmen vor und zu Beginn der Schwangerschaft helfen hier. Wohltuend sind auch Massagen und spezielle Yogaübungen.
Sie neigen zu Krampfadern? Dann achten Sie darauf, dass Sie nicht unnötig lange stehen oder still sitzen. Gehen Sie zwischendurch umher oder machen Sie Wadengymnastik. Bewegung hilft, das Blut zum Herzen zurück zu transportieren. Duschen Sie die Beine im Wechsel warm und kalt ab und legen Sie die Füße oft hoch. Bei ausgeprägten Krampfadern macht es Sinn, sich Stützstrümpfe verschreiben zu lassen.
Wassereinlagerungen
Gegen Ende der Schwangerschaft lagert sich Wasser im Gewebe ein. Beine und Füße schwellen an. Früher empfohlen Ärzte, bei Wassereinlagerungen Salz zu meiden. Heute gilt das Gegenteil: Ernähren Sie sich salzhaltig. Das hilft das Wasser aus den Beinen zu transportieren, den Flüssigkeitshaushalt anzuregen und die Nieren zu aktivieren. Entwässernde Medikamente sollten Sie anbei meiden: Hilfreich gegen derartige Schwangerschaftsbeschwerden:
- Hoch gelagerte Beine
- Gymnastik
- leichte Massagen
- Lymphdrainagen
- Fußreflexzonenmassagen
- Eigenurinbehandlung
Geschrieben von: Ja zum Baby