Kinderschuhe: besser nochmal nachmessen

Neue Kinderschuhe besorgen – eine Herausforderung. Viele Eltern zeigen sich unsicher, wenn es um die Wahl des richtigen Kinderschuhs geht. Denn: Der kleine Kinderfuß ist immer individuell und nicht jeder Kinderschuh ist für jeden Kinderfuß geeignet. Auch die Schuhgröße irritiert. Hilfe bietet hier ein Fußmessgerät – und ein paar Tipps von der Expertin:

Samstag Vormittag gegen elf Uhr ist die Kinderabteilung eines großen Schuhgeschäfts in Bad Vilbel voller Leben. Auch die vierjährige Mara geht mit dem dritten Paar Kinderschuhen vor ihren nachdenklich blickenden Eltern und der Schuhverkäuferin Gerda Ruth auf und ab.

Am liebsten hätte Mara das erste Paar aus rosa Leder behalten, die Verkäuferin riet ab. „Da hat sie nicht genug Platz“, erklärte sie den Eltern. In den Sandalen braucht der Kinderfuß einen Zentimeter Luft nach vorne. Das zweite Paar passte dann besser. Mara gefiel es nicht. Das dritte Paar in Rot mit weißen Nähten und Klettverschlüssen scheint das kritische Mädchen und die Eltern zufrieden zu stellen.

Fußmessgerät für Länge und Breite

Schwieriger wird es bei Maras kleiner Schwester Lea. Die knapp Zweijährige braucht Halbschuhe, möchte aber ihre Kinderfüße unter keinen Umständen in das Fußmessgerät stellen. Unter lautem Protest flüchtet sie beim bloßen Anblick des Gerätes Richtung Ausgang. Mit viel Geduld gelingt es ihrem Vater, das zappelnde Kind einzufangen. Ab zum Fußmessgerät!

Die Messgeräte haben heute nicht nur einen Schieber für die Länge. An der zweiten Seite befindet sich ein zweiter Schieber, der die Breite der Füße ermittelt. „Die meisten Hersteller geben neben der Schuhgröße auch die Weite der Schuhe in den drei Maßen weit, mittel oder schmal an“, erläutert die Schuhverkäuferin. Eine wichtige Angabe, denn ein zu weiter Kinderschuh würde einem Kind mit schmalem Fuß zu wenig Halt bieten.

Eine Daumenbreite Platz im Kinderschuh

Maedchen umringt von Knderschuhen

Richtige Kinderschuhe zu finden ist gar nicht so leicht. Nicht nur schick müssen sie sein, sondern vor allem richtig sitzen, Bild © paulthomass – Fotolia.com

„Größe 23, schmal“, liest die Verkäuferin von dem Gerät ab. Mit diesen Angaben macht sich Leas Mutter auf die Suche nach geeigneten Kinderschuhen. Seltsam: Zwei Paare, die die Mutter mitbringt, sehen auf den ersten Blick in der Schuhgröße unterschiedlich aus. Davon dürfen Sie sich nicht täuschen lassen! Es käme auf die Innenlänge der Schuhe an und nicht auf das Außenmaß, so die Expertin. Eine kurze Demonstration zeigt: Die Eltern können sicher sein, dass beide Paare die gleiche Größe haben.

Zusätzlich prüft sie beim Anprobieren der Schuhgröße mit sicherem Daumendruck, wie viel Platz noch vor dem großen Zeh des Mädchens zu erfühlen ist. Im ersten Moment scheint da viel Luft zu sein. „Lauf doch mal ein bisschen“, bittet sie Lea. Den Eltern verrät sie: „Kleine Kinder ziehen gerne die Zehen im Schuh an, so dass der Fuß kleiner wirkt. Nach einigen Schritten entspannen sie die Zehen aber meist.“ Ein erneuter Daumendruck bestätigt ihren Verdacht: Jetzt ist Leas großer Zeh weiter vorne zu ertasten. „Der Kinderschuh passt, die Schuhgröße stimmt“, lautet die Einschätzung. „Eine Daumenbreite sollte frei bleiben, damit die Zehen beim Abrollen nicht vorne anstoßen.“

Schuhgröße regelmäßig zu Hause prüfen

„Wie lange können die Kinder die neuen Schuhe tragen?“, erkundigt sich der Vater der Mädchen. „Kinder können in zwei bis drei Monaten bereits eine ganze Schuhgröße zulegen“, weiß die Verkäuferin aus 25 Jahren Berufserfahrung. »Daher ist es wichtig, dass Sie zu Hause von Zeit zu Zeit prüfen, ob die Kinderschuhe noch richtig passen.“

geschrieben von: Neue Apotheken Illustrierte

 

Kategorien: Familie