Schwangerschaftsdiabetes – Richtig handeln
Diabetes verbreitet sich bei Schwangeren zunehmend. Ermöglichen Sie sich und Ihrem Kind einen guten Start ins neue Leben – mit einem Blutzuckertest.
Eine gesunde Schwangerschaft setzt Vorsorge beim Frauenarzt voraus. Dennoch: Blutzuckertests gehören heute noch nicht zum Standard in der Schwangerschaftsvorsorge. Doch sie ermöglichen eine frühzeitige Diagnose einer für Mutter und Kind gefährlichen Erkrankung – der Schwangerschaftsdiabetes.
Was ist Schwangerschaftsdiabetes? Welche Gefahren birgt sie?
Bei Beatrice stellten Ärzte in der 27. Schwangerschaftswoche die Diagnose „Schwangerschaftsdiabetes“. Diese Stoffwechselstörung bezeichnet die Medizin auch als „Gestationsdiabetes“. Beatrice musste Insulin spritzen. Ihr Frauenarzt meint: Beatrice hatte Glück. Er hat bei ihr die Krankheit entdeckt. Und: Diese Stoffwechselstörung tauchehäufiger auf.
An Schwangerschaftsdiabetes erkrankte Frauen sind anfälliger für Infektionen. Sie leiden unter unangenehmen Harnwegsentzündungen. Wassereinlagerungen und Bluthochdruck gehören zu den gefährlichen Folgen. Aufgrund des hohen Gewichts des Kindes kann es zu Komplikationen kommen. Oft ist ein Kaiserschnitt notwendig.
Schlimmer noch: Die betroffenen Mütter besitzen ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt. Im schlimmsten Fall droht eine Totgeburt. Jeden dritten Todesfall führen Ärzte bei ungeborenen Kindern auf diese Erkrankung zurück. Aktuelle Untersuchungen belegen eine Zunahme von Schwangerschaftsdiabetes.
Warum erkranken schwangere Frauen an Diabetes?
Bei einer Schwangerschaft verändert sich der Stoffwechsel der Frau. Das führt zu einem erhöhten Insulinverbrauch der Schwangeren. Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin und sorgt für den Transport von Zucker. Dieser gelangt von der Nahrung ins Blut.- So bewirkt Insulin ein Sinken des Blutzuckerspiegels.
In der Schwangerschaft braucht die werdende Mutter viel Insulin. Diesen Bedarf kann die Bauchspeicheldrüse nicht immer decken. Es kommt es einem gefährlichen Anstieg des Blutzuckerspiegels und dies kann zu Diabetes führen.
Wen gefährdet diese Krankheit?
Das Alter der Schwangeren spielt eine Rolle. So auch die Ernährungsgewohnheiten. Frauen ab 35 lassen einen Diabetestest durchführen. Gleiches machen diejenigen, bei denen Zucker im Urin festgestellt wurde. Außerdem gefährdet die Krankheit Frauen, die…
- ein Kind mit einem Geburtsgewicht von mehr als 4500 g geboren haben.
- in einer vorherigen Schwangerschaft einen Gestationsdiabetes entwickelt haben
- selbst unter Übergewicht leiden
- aus einer Familie mit Fällen von Diabetes kommen
Zahlt die Kasse?
In Deutschland schreiben Kassen die Bestimmung des Blutzuckergehalts nicht vor. In den USA ist diese Voruntersuchung Pflicht. Die gesetzlichen Krankenkassen erstattet sie daher nicht grundsätzlich. Doch immer mehr Kassen übernehmen die Kosten für den Test. Also: Fragen Sie bei der Krankenkasse nach! Sie sieht die Kostenübernahme nicht vor? Vernachlässigen Sie dennoch diesen wichtigen Test nicht! Frauenärzte bieten ihn zu sehr überschaubaren Preisen an.
Dr. Klaus König, Experte des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V. (BVF) für Mutterschaftsvorsorge, betont: „Wir raten jeder Schwangeren, rechtzeitig einen Diabetestest durchführen zu lassen. Nur wenn diese Stoffwechselstörung frühzeitig erkannt wird, lassen sich unvorhergesehene Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt vermeiden.“
Welche Vorsorge treffen Mutter und Kind?
Mit dem Zuckerbelastungstest prüft der Gynäkologe den so genannten Blutglukosewert. Im ungünstigsten Fall überweist der Arzt die Patientin an einen Diabetologen. Hier fand auch Beatrice Hilfe. Sie genoss die Schwangerschaft und brachte eine gesunde Tochter zur Welt.
Bei der Wahl ihrer Entbindungsklinik gehen Schwangere mit Gestationsdiabetes sorgfältig vor. Diabetische Schwangerschaften stellen immer ein Risiko dar. Sie erfordert die Anwesenheit eines medizinischen Teams mit Erfahrung. Wichtig: eine gute Neugeborenenabteilung. Dort wird das Kind bewacht und behandelt.
geschrieben von: Ja zum Baby