Schreibabys – Brüllen ohne Ende

Vater hält schreiendes Baby in der Hand

Tag und Nacht hallt ein Schreien durch Ihre Wohnung. „Ist das normal?“, fragen Sie sich? Lesen Sie, wann es sich bei Ihrem Kind um ein Schreibaby handelt und wie Sie sich und Ihrem Kind helfen können!

Vater haellt schreiendes Baby in der Hand

Schreibabys stellen eine Herausforderung im Familienalltag dar, Bild © detailblick – Fotolia.com

Was ist normal?

Eine Schreizeit bis zu zwei Stunden täglich in den ersten drei Monaten gilt als normal. Doch manche Babys schreien mehr, viel mehr. Die so genannten Schreibabys lassen sich weder durch Stillen noch durch Tragen, Schaukeln oder Wickeln beruhigen. Sie brüllen…

  • anhaltend und ausdauernd,
  • mindestens drei Stunden täglich,
  • an mindestens drei Tagen in der Woche,
  • mehr als drei Wochen lang.

Sie weinen so ausdauernd, dass die Eltern sich nur noch hilflos fühlen. Sie fühlen sich betroffen? Suchen Sie in jedem Fall einen Kinderarzt auf! So schließen Sie mögliche ernsthafte Krankheiten aus, die für das übermäßige Schreien des Schreibabys verantwortlich sein könnten.

Drei-Monats-Koliken

Als Ursache für das viele Schreien galten bis vor einigen Jahren vornehmlich Verdauungsprobleme. Diagnose: Die so genannte Drei-Monats-Kolik. Die moderne Säuglingsforschung geht davon aus, dass das viele Schreien eine verzögerte Verhaltensregulation ausdrückt.

Anders gesagt: Die Schreibabys haben größere Mühe, sich nach der Geburt zurechtzufinden als andere. Deshalb schreien sie so viel. Ihr Schlafrhythmus ist gestört, daher befinden sie sich meist im Halbschlaf. So sind sie meist übermüdet und quängeln ständig.

Folgen für die Kindheit

Aus den „Schreibabys“ können „Schreikleinkinder“ werden. Diese sind extrem unruhig und zeigen Verhaltensauffälligkeiten wie zum Beispiel das Schlagen des Kopfes oder das Laufen gegen Wände. Oft leiden sie an Ess- und Schlafstörungen oder später oft am Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS).

Nicht nur für die Nerven der Eltern ist Abhilfe nötig. Beruhigung und Entspannung stehen dabei an erster Stelle. Schmusen Sie mit Ihrem Kind oder schaukeln Sie es sanft, sobald es schreit. Beruhigungssauger oder ein warmes Bad helfen.

Hilfe für Betroffene

Wichtige Anlaufstellen für Betroffene sind so genannte Schreiambulanzen. In Großstädten sind häufig Kinder-Zentren oder Kinderkliniken angeschlossen. Eine zentrale Anlaufstelle mit langjähriger Erfahrung ist die „Münchner Sprechstunde für Schreibabys“ im Kinderzentrum München, Heiglhofstr. 63, 81377 München, Tel. 0 89 / 71 00 9 – 33 0.

 

geschrieben von: Baby Post

Kategorien: Schwangerschaft-Geburt