Die Qual der Wahl: Die Suche nach einem Namen

Schwangere mit Babynamen auf dem Bauch
Schwangere mit Babynamen auf dem Bauch

Die Namenssuche ist nicht immer einfach, Bild © fotoexodo – Fotolia.com

Wie soll er oder sie denn nun heißen?“ Die Suche nach dem Namen für das eigene Kind kann die reinste Qual sein. Ob kreativ oder traditionell, die Auswahl ist breit gefächert. Doch es gibt Grenzen…

Noch immer ist kein Name in Sicht. Unbedingte Voraussetzung bei der Namenssuche: eine gewisse Kompromissbereitschaft. Bei beiden Elternteilen! Oder Durchsetzungsvermögen – je nachdem, wie wichtig einem der Name ist.

Konfliktpotenzial

Etabliert hat sich mittlerweile folgende friedenssichernde Methode: Der Vater benennt den weiblichen, die Mutter den männlichen Nachwuchs. Das setzt eine gewisse Leidensfähigkeit voraus: Vor allem wenn der Partner einen Namen anstrebt, der für den anderen unakzeptabel erscheint.

Wie soll es nun heißen? Erste Quelle um einen Namen für das Kind zu finden ist in der Regel der persönliche Erfahrungsschatz an Namen. Ob Petra, die Petze aus der Mittelstufe oder Stefan, der Klassenschwarm? Manche Verbindung zwischen Vornamen und Wesensart hat sich unauslöschlich in unser Gedächtnis eingegraben.

Früher war alles einfacher

Eine andere Methode: Mal auf die die Hitlisten der beliebtesten Vornamen schauen. Sie erhalten hier eine Vielzahl von wohlklingenden Benennungsmöglichkeiten. Die Schattenseite lernen Sie spätestens auf dem Spielplatz kennen: Wenn Sie nach Ihrem Kind rufen und von der Hälfte der spielenden Kinder umringt werden.

Bis vor 100 Jahren gestaltete sich die Namenssuche einfacher. Jedes fünfte Neugeborene wurde nach Vater oder Mutter benannt. Üblicherweise handelte es sich dabei um christliche Namen. Mit dem Aufstieg des Nationalismus wurden mehr Sieglindes und Ottos geboren. Die Namen der Babys der Nachkriegsgeneration zeigen eine westliche Orientierung. Cindys und Pamelas erlebten eine „Hoch-Zeit“.

Individualität ist Trumpf

„In akademischen Schichten ist der Wunsch nach Abgrenzung besonders stark“ weiß Soziologie-Professor Jürgen Gerhards. Diese Eltern führen Namen ein, die besonders erwählt sind. Die Funktion: Sie unterscheiden die eignen Kleinen von Gleichaltrigen.

In den folgenden Jahren geben andere ihren Kindern dieselben Namen. Dadurch werden sie gewöhnlich. Und so müssen Eltern um der Individualität willen wieder auf neue – oder sehr alte Namen – zurückgreifen. Dabei ist nicht alles erlaubt, was gefällt.

Was ist erlaubt?

Während die Richtlinien im Ausland  liberaler sind, ist in Deutschland nicht jeder Vorname erlaubt: Über 1.000 Namen für Ihr Baby finden Sie in unserer Babynamen-Datenbank mit Merkliste-Funktion

  • Der Vorname darf nicht dem Wohle des Kindes schaden und muss eindeutig als Vorname erkennbar sein. Nicht erlaubt: zu ausgefallene Namen wie „Apfel“ (Gwyneth Paltrows Tochter heißt „Apple“)
  • Verboten: Marken-, oder Ortsnamen. Somit auch tabu: Vornamen wie Pepsi. Wiederum erlaubt: Mercedes, da der Markenname auf einen Vornamen zurückgeht.
  • Der Name muss eindeutig als männlich oder weiblich erkennbar sein.
  • Der Gesetzgeber begrenzt die Anzahl der Vornamen auf fünf.
Kategorien: Schwangerschaft-Geburt