Jedes Kind kann und will schlafen

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Wer kennt sie nicht: Die fürsorglichen Eltern, die sich Abend für Abend mit dem Zweijährigen ins Bett legen. Schlafen soll das Kind. Doch damit Sie und Ihr einen ruhigen Schlaf genießen können, gilt es einiges zu beachten.

Irgendwann waren Monika und ihr Mann Peter mit ihren Kräften am Ende: Ihr Kind Florian (10 Monate) machte jede Nacht zum Tag. „Sobald ich den Kleinen abends ins Bett legte, brüllte er wie am Spieß“, erinnert sich Monika. Und dann begann das übliche Nachtprogramm vom Wechseln der Windeln bis zum Tragen durchs Zimmer.

Sobald Florian auf Mamas Arm eingeschlafen war, legte Monika ihn zurück ins Bettchen. Das Gebrüll startete von Neuem. „War Florian vor Erschöpfung endlich eingeschlafen, meldete er sich unter Garantie zwei Stunden später wieder zurück“, berichtet die genervte Mutter. Sie erzählt: Alles habe sie getan, dass ihr Sohne endlich schliefe. Und wenn sie nach Stunden erschöpft war, übernahm ihr Mann die nächste Schicht. Das volle Programm:

  • tragen
  • schaukeln
  • streicheln
  • Windel kontrollieren
  • Fläschchen anbieten (…)

Schluss mit dem Aktivprogramm

Als das Paar das nächtliche Chaos nicht länger ertrug, suchte es Hilfe: Eine Freundin empfahl ihnen ein Buch zum Thema „Schlafen lernen“. Nach festem Plan packten die Eltern das Übel bei den Wurzeln: „Schluss mit dem nächtlichen Aktivprogramm“. So hieß der wichtigste Grundsatz auf dem Weg zu langem Schlaf.

Klar: Eltern, die ihr Kind nachts mit Spiel und Spaß vergnügen, werden den Nachwuchs kaum schlafen lassen. Wahrscheinlicher: Ihr Kind ist im Kleinkindalter immer noch auf die Hilfe der Eltern angewiesen, um einzuschlafen. Die Eltern, die der Vierjährigen ein Fläschchen bereiten, das sie mit ins Bett nimmt? Bei denen das Grundschulkind immer noch Stammgast im Ehebett ist? Diese Kinder haben nie gelernt, alleine einzuschlafen.

Genauso falsch: ein Baby so lange schreien zu lassen, bis es eingeschlafen ist. Diese archaische Methode fördert die gesunde Entwicklung des Kindes kaum. Im Gegenteil: Das Baby merkt, dass seine Hilferufe nicht gehört werden. So fehlen ihm Nähe und Geborgenheit – Dinge, die es dringend braucht.

Sicher & geborgen schlafen

Baby schlaeft in Geborgenheit

Ihr Baby sucht beim Schlafen kein nächtliches Aktivprogrammm, sondern Wärme und Geborgenheit, Bild © Melissa Schalke – Fotolia.com

Es gibt wirkungsvolle Wege, die zum Ziel führen können. Um einschlafen zu können, brauchen die Kinder vor allem Sicherheit und Geborgenheit. Eltern sollten sich deshalb klar entscheiden: „Wo und unter welchen Umständen schläft mein Kind nachts? Ob nun im Bettchen oder der Wiege?“Das hängt von den persönlichen Vorlieben der Familie ab.

Wichtig für guten und sicheren Schlaf: Das Baby schläft immer an dem Ort ein, an dem es aufwachen wird. Das bestätigt die Kinderpsychologin Jirina Prekop in ihrem Elternratgeber „Schlaf, Kindlein, verflixt noch mal!“ (Kösel Verlag).

Fatale Folgen hat es, wenn das Kind beim Aufwachen eine andere Situation und Umgebung vorfindet. Dazu Jirina Prekop: „Schläft beispielsweise das Kind kontinuierlich mit der Brustwarze im Mund ein, verlangt es beim Aufwachen automatisch wieder nach der Brustwarze.

Wenn es an der Schulter des Vaters um das Wohnzimmer herumtanzend einschlief, gibt es nach dem Aufwachen nicht eher Ruhe, bis es wieder an der Schulter des tanzenden Vaters landet.“ Ein wahrer Teufelskreis, den Eltern durchbrechen sollten.

Dicke Luft und Lärm vermeiden

Sicher und geborgen fühlen sich die Kleinsten, wenn sie zum Schlafen gut „eingehüllt“ werden. Manche Eltern wickeln ihr Neugeborenes nach altbekannter Methode in eine Decke oder ein Tuch ein. Das vermindert die Schlafunterbrechungen durch ruckartige Bewegungen. Eltern sollten ihr Baby zumindest gut zudecken und auch für eine angenehme Schlafatmosphäre sorgen: Dazu gehört:

  • den Raum gründlich zu lüften
  • abzudunkeln
  • das Kind vor unnötigem Lärm abzuschirmen

Allein durch diese einfachen Maßnahmen haben Eltern gute Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf geschaffen. Wichtig ist es darüber hinaus auch, den abendlichen Bettgang mit bestimmten Ritualen zu verknüpfen. Für die Allerkleinsten eignet sich beispielsweise folgender Ablauf:

  • baden und massieren
  • wickeln und stillen
  • schmusen und ins Bettchen legen
  • ein Lied singen

geschriebn von: Baby Post

Kategorien: Familie