Kinderkrankheiten im Vormarsch

Impfung gegen Kinderkrankheiten

Die letzte große Masern-Epidemie in NRW hat‘s gezeigt: Kinderkrankheiten sind nicht ungefährlich. Unterschätzen Sie nicht die Gefahren, die davon ausgehen und bringen Sie Ihr Kind rechtzeitig zur Impfung. Wir stellen Ihnen die häufigsten Krankheiten vor. Hier unsere Tipps, wie Sie diesen vorbeugen können.

Windpocken – harmlos und ein Leben lang imun?

Windpocken sind für Kinder unangenehm: Sie stellen den Alltag der ganzen Familie auf den Kopf. Der kleine Patient quengelt und fühlt sich unwohl. Dazu leidet er unter starkem Juckreiz. Im Kindergarten hocken viele Kinder auf engstem Raum zusammen.

So besitzen die Viren beste Vorraussetzungen, von einem Opfer zum nächsten zu wandern. Nach einer Inkubationszeit von etwa 14 bis 21 Tagen treten bei infizierten Kindern dann die charakteristischen Symptome auf: Ein juckender Hautausschlag breitet sich vom Rumpf über Arme und Beine aus.

Häufig betrifft dies Kopf und Schleimhäute. Die anfangs roten Flecken verwandeln sich in linsengroße Pusteln, die aufplatzen. Zunächst trocknen sie aus. Schließlich verkrusten sie. Häufige Begleiter der Kinderkrankheit:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen

Wer an Windpocken erkrankte, ist lebenslang immun dagegen. Windpocken heilen bei den meisten Kindern ohne Probleme ab. Manchmal kommt es bei einigen betroffenen Kindern im Rahmen der Kinderkrankheit zu ernsthaften Komplikationen. Vor allen gefürchtet: bakterielle Superinfektionen der aufgekratzten und aufgeplatzten Pusteln.

Auch eine Erkrankung des Zentralnervensystems kann diese Kinderkrankheit hervorrufen. Aus diesen Gründen stufen Ärzte Windpocken heute nicht mehr als harmlose Kinderkrankheit ein. Vielmehr empfehlen sie Ihnen als Eltern, Ihren Sprössling vorbeugend impfen zu lassen.

Folgenreich – Masern

Die Masern-Epidemie in Nordrhein-Westfalen zeigte erneut, dass auch Masern keine harmlose Kinderkrankheit darstellen. Die meisten Kinder überstehen eine Infektion ohne größere Komplikationen. Dennoch: Die Gefahr von Komplikationen ist groß. Bei jedem fünften Kind treten Komplikationen auf.

Am häufigsten: Mittelohrentzündung und Lungenentzündung. Etwa einer von 1000 Masernpatienten erkrankt an einer Gehirnentzündung. Die endet bei jedem dritten Betroffenen tödlich. Bei jedem fünften führt sie zu bleibenden Schäden.Heimtückisch: die neurologische Erkrankung SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis). Sie tritt als Spätfolge etwa sieben bis acht Jahre nach einer Maserninfektion auf und endet immer tödlich.

Impfung gegen Kinderkrankheiten

Achten Sie darauf, dass ihr Kind gegen Masern und andere Kinderkrankheiten geimpft ist, Bild © Dmitry Naumov – Fotolia.com

Impfungen retten Leben

Die Impfung gegen Masern gebietet der Kinderkrankheit Einhalt und damit den gefürchteten Komplikationen und Spätfolgen. Sie wird zusammen mit der Impfung gegen Mumps und Röteln als Kombination gegeben. Lassen sie daher ab 11 Monaten die erste Impfung erfolgen. Der zweite Impfdurchgang kann vier Wochen später stattfinden. Vor dem zweiten Geburtstag sollten Sie den Impfschutz abschließen. 

Lassen Sie Ihre Kinder gegen Keuchhusten häufiger impfen! Babys werden heute im Rahmen der Grundimmunisierung geimpft. Das geschieht zum Beispiel ab dem 2. Lebensmonat mit einem Sechsfach-Impfstoff, der unter anderem gegen Keuchhusten (Pertussis) schützt. Trotz der hohen Impfrate nimmt die Zahl der Keuchhustenfälle bei Kindern zu. Das meldete im Dezember 2005 das Robert-Koch-Institut.

Die Ständige Impfkommission – STIKO – empfiehlt deshalb: Lassen Sie die Auffrisch-Impfung im 5. bzw. 6. Lebensjahr zur gleichen Zeit wie die Tetanus- und Diphtherie-Auffrischung erfolgen. Dazu wird ein Dreifachimpfstoff eingesetzt. Er schützt auch gegen Tetanus und Diphtherie. Ihre Kinder müssen so keine zusätzliche Injektion über sich ergehen lassen.

Keuchhusten – Atemnot

Die Erkrankung an Keuchhusten ist langwierig und tritt in drei Phasen auf. Zunächst deuten die Symptome auf eine typische Erkältung hin. Doch in der zweiten Phase, die bis zu acht Wochen anhält, stellt sich der charakteristische bellende Husten ein. Er raubt den Kindern den Schlaf und wirkt lebensbedrohlich. – Die Erkrankten drohen im Extremfall an Luftnot zu ersticken.

Für Eltern ist eine Keuchhustenerkrankung des Nachwuchses kein Kinderspiel. In der dritten Phase klingen die Beschwerden langsam ab.  Sie zieht sich bis zu zwei Wochen hin. Besonders gefährlich: eine Ansteckung mit Keuchhusten für Säuglinge.

 

Kategorien: Familie