Mittelohrentzündung: Das tut richtig weh

Bis sie in den Kindergarten kommen, machen die meisten Kinder Bekanntschaft mit der Mittelohrentzündung. Manchmal eine Ursache: Eine normale Erkältung. Viele Eltern wissen dann keinen Rat, wir helfen – mit einigen Tipps:

Oft kommt es im Rahmen einer Erkältung oder einer virusbedingten Kinderkrankheit zum Angriff auf die Ohren: Keime gelangen durch den Verbindungsgang zwischen Ohr und Nasen-Rachen-Raum ins Mittelohr und lösen hier die Entzündung aus. Meist verursachen die Bakterien eine Mittelohrentzündung.

Fieber und Schwindel

Maedchen hat Ohrenschmerzen wegen Mittelohrentzuendung

Eine Mittelohrentzündung verursacht starke Schmerzen, Bild © paulthomass – Fotolia.com

Im empfindlichen Mittelohr sorgen die Erreger für stechende oder pochende Schmerzen. Die betroffenen Kinder leiden oft unter vermindertem Hörvermögen. Mögliche Begleiter der Mittelohrentzündung: Fieber und Schwindel. Babys greifen sich oft ans Ohr und sind weinerlich.

Die Ansammlung eitriger Flüssigkeit im Mittelohr kann so stark aufs Trommelfell drücken, dass es einreißt. Blut und Eiter fließen dann aus dem erkrankten Ohr. Positiver Effekt: Die Schmerzen lassen schlagartig nach. Und das Loch im Trommelfell heilt innerhalb von 14 Tagen ab. Auf jeden Fall sollte ein Arzt einen Blick darauf werfen!

Klar: Bei Verdacht auf eine Mittelohrentzündung gehören Kinder schnellstmöglich in die Praxis des Kinderarztes. Eine Untersuchung mit dem Ohrenspiegel gibt dem Mediziner Aufschluss darüber, ob es sich um eine Mittelohrentzündung handelt. Der Arzt verordnet dann Nasentropfen. Sie bewirken, dass das Mittelohr besser belüftet wird und sich die „verstopfte“ Ohrtrompete öffnet. Mithilfe von Zäpfchen oder Saft lindern Sie die Schmerzen und senken das Fieber.

Antibiotika – oft unvermeidbar

Häufig kommen Antibiotika zum Einsatz. Diese Medikamente sorgen dafür, die Bakterien unschädlich zu machen. Dies ist notwendig, um Störungen vorzubeugen. Wird die Mittelohrentzündung nämlich nicht richtig behandelt, kann die Entzündung auf die angrenzenden Knochen übergreifen. Schlimmstenfalls dehnt sich die Entzündung auf die Hirnhäute aus und zieht eine Meningitis (Hirnhautentzündung) nach sich. Verordnet der Arzt Antibiotika, so ist diese Maßnahme unerlässlich.

Gut zu wissen: Auch wenn sich das Kind dank der Antibiotika nach wenigen Tagen topfit fühlt, so müssen die Kinder sie noch weiter einnehmen. Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung führt dazu, dass sich Restbakterien vermehren. Die Folge: Ein Rückfall.

Kündigen sich im Rahmen einer akuten Mittelohrenzündung Komplikationen an, so müssen die Ärzte das Trommelfell operativ öffnen. Dann kann der Eiter abfließen. Diesen Eingriff bezeichnet die Fachsprache als Paracentese. Bei mehrfacher Eiterbildung ist es sinnvoll, das Mittelohr dauerhaft zu belüften.

Auch, um das Hörvermögen betroffener Kinder nachhaltig zu verbessern. Hierzu legt der Arzt für einige Zeit ein Röhrchen (Paukendrainage) ins Trommelfell. Anstatt zum Skalpell greifen manche HNO-Ärzte auch zum Laser, um das Trommelfell zu öffnen und das Mittelohr zu belüften.

Raus mit den Polypen

Wenn es bei kleinen Kindern öfters zu Mittelohrentzündungen kommt, verursachen oft die Polypen dies. Denn die wuchernden Rachenmandeln erschweren die Nasenatmung. Folge: Das Mittelohr erhält keine optimale Luftzufuhr. Und das begünstigt Infektionen. In diesen Fällen empfehlen HNO-Ärzte, die Polypen operativ entfernen zu lassen.

Was Sie selbst tun können

Viele Eltern kennen das: Die Ohrenschmerzen beginnen mitten in der Nacht, lange bevor der Kinderarzt seine Praxis öffnet. Halten Sie für solche Notfälle sollten immer kindgerechte Medikamente gegen Fieber und Schmerzen in der Hausapotheke bereit! Bewährte Hausmittel bei Ohrenschmerzen stellen Zwiebelwickel dar. Sie lindern die Beschwerden  und wirken entzündungshemmend. Und so wird’s gemacht:

  1. Eine Zwiebel klein hacken und leicht erwärmen
  2. In ein Tuch packen und zuknoten
  3. Um das schmerzende Ohr legen.
  4. Zwiebelsäckchen mit einem Handtuch oder einem Schal fixieren

Wenn Ihr Kind bei Erkältungen zu Mittelohrentzündungen neigt, sollten Sie rechtzeitig „vorbeugen“. Wenn sich die nächste Mittelohrentzündung durch Schniefnase und Husten ankündigt, heißt die Devise: Atemwege und so die Ohrtrompete der kleinen Patienten durch Nasentopfen und Kochsalz-Inhalationen freihalten.

geschrieben von: Baby Post

Kategorien: Familie