Insektenstiche – Was tun, wenn mein Kind gestochen wird?

Insekten sind etwas Natürliches. Bei Mücken oder Wespen ist es bei den meisten Eltern mit der Tierliebe vorbei.  Insekten- oder Zeckenstiche sind schmerzhaft und manchmal  gefährlich. Doch es gibt Möglichkeiten, Kinder davor zu schützen.

Mücken- harmlos und lästig

Das Schlimmste an Mückenstichen ist der quälende Juckreiz. Krankheiten übertragen Mücken in Europa in aller Regel nicht.  Anders in tropischen Gefilden, wo Mückenstiche gefährlich werden können.

Der beste Schutz:

Das Kinderzimmer machen Sie ohne großen Aufwand und ohne „Chemie“ zur mückenfreien Zone. Ein feinmaschiges Fliegengitter vor dem Fenster sorgt dafür, dass Mücken draußen bleiben. Ein Moskitonetz über Babys Bettchen oder Kinderwagen schützt ebenfalls zuverlässig. Gut zu wissen: Das Netz muss so gespannt sein, dass es die Haut des Kindes nicht berührt. Von Insektenvernichtungssprays oder Elektroverdampfern raten Experten für die Schlafräume der Kleinsten ab. Ein Grund: Sie reizen die Atemwege.

Insbesondere in der Abenddämmerung schützt helle, langärmelige Kleidung vor Stichen. Werden die Insekten allzu sehr zur Plage, greifen Sie eventuell zum Insektenabwehrmittel. Diese Mittel (Repellents) tragen Sie auf unbedeckte Hautstellen auf. Gut zu wissen: In der Apotheke gibt es heute milde Produkte, die  für Kleinkinder geeignet sind.

Bestimmte ätherische Öle (zum Beispiel Lavendelöl, Nelkenöl) können Mücken für einige Zeit abwehren. Jedoch:  Auch „Natürliches“ kann auf empfindlicher Kinderhaut Allergien hervorrufen. Eine schnelle Hilfe: Kühlende Gels (Apotheke) lindern den quälenden Juckreiz.

Bienen & Wespen – Schmerzhaft

Kind von Insekt gestochen

Wenn Ihr Kind gestochen wird, heißt es: Ruhe bewahren, aber schnell und zielsicher handeln, Bild © Miroslav Beneda – Fotolia.com

Stiche von Bienen und Wespen verursachen Schmerzen und brennende Hautschwellungen. Trotz dieser unangenehmen Begleiterscheinungen stellen sie für Kinder keine generelle Gefahr dar. Jedoch: Manche Kinder reagieren allergisch auf Bienen- oder Wespengift.

Dann entsteht eine großflächige Schwellung der Stichstelle oder ein Ausschlag am ganzen Körper. Selten kommt es zu einem so genannten anaphylaktischen Schock, der zu Kreislaufkollaps und Atemnot führt. Klar, dass ein Kind mit allergischen Reaktionen sofort in die Hände des Notarztes gehört.

Der beste Schutz:

Zucker zieht die Insekten magisch an. Sinn macht es daher, wenn Ihr Kind zuckerhaltige Köstlichkeiten (wie Eis oder Limo) nur im Haus genießt. Im Schwimmbad oder Freizeitpark halten Sie Ihr Kind von Papierkörben und Pommesbuden fern. Hier tummeln sich die Tiere  scharenweise.

Lebensgefährlich ist ein Stich in Mund oder Hals. Wenn die Luftröhre zuschwillt, entsteht akute Atemnot. Deshalb gilt: Getränke im Freien nie aus Dosen oder dunklen Flaschen trinken. Am besten einen dünnen Trinkhalm benutzen und angebrochene Drinks nicht offen stehen lassen.

Parfümierte Sonnencremes locken die Tiere an. Deshalb: Greifen Sie nach Möglichkeit zu duftneutralen Produkten. Bienen und Wespen stechen, um sich vor Gefahren zu schützen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es nicht nach den Tieren schlagen oder hektisch mit den Armen wedeln soll.

Die schnelle Hilfe:

Wenn der Stachel nach dem Stich noch in der Haut steckt, entfernen Sie ihn umgehend. So gelangt kein weiteres Insektengift in die Wunde. Kühlen Sie die Stichstelle mit einem kalten Waschlappen oder Eiswürfeln. Bewährt hat sich  ätherisches Teebaumöl, das Sie sofort unverdünnt auf die betroffene Hautstelle aufgetragen.

Nach einem Stich im Mund- und Rachenraum rufen Sie sofort den Notarzt! Bis er eintrifft, helfen Eiswürfel zum Lutschen und kühle Halswickel. Bei Allergien: Halten Sie immer die entsprechenden Notfallmedikamente bereit!

Zecken – Manchmal gefährlich

Die gute Nachricht gleich vorweg: In vielen Fällen sind Zeckenstiche harmlos. Jedoch können die Blut saugenden Tierchen zwei gefürchtete Krankheiten übertragen. Einen Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren gibt es zurzeit nicht. Oft helfen Antibiotika. Dennoch: Werden Krankheiten wie Lyme-Borreliose nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, können sie schwere Krankheitserscheinungen (zum Beispiel chronische Arthritis, fortschreitende Entzündung des Gehirns und Rückenmarks) nach sich ziehen.

Der beste Schutz:

Manche Gebiete in Süddeutschland und in europäischen Nachbarländern gelten als Hochrisikogebiete. Wer hier aufs Wandern und Campen verzichtet, hat ein geringeres Risiko zu erkranken. Familien, die gern durch den Wald laufen, sollten nach Möglichkeit Wege benutzen. Im dichten Unterholz lauern Zecken häufig.

Empfehlenswert: Langärmelige Kleidung und festes Schuhwerk bei Streifzügen durch die Natur. Ein Moskitonetz schützt Babys im Kinderwagen vor Zeckenstichen. Nach dem Aufenthalt im Wald sollten Sie Kleidung und Körper Ihres Kindes nach Zecken absuchen.

Die schnelle Hilfe:

Fest sitzende Zecken entfernen Sie sofort mit einer Pinzette direkt über der Hautoberfläche. Zecken keinesfalls mit Öl oder Nagellack abtöten! Dadurch fördern Sie die Übertragung von Krankheitserregern. Betupfen Sie die Stichstelle mit einem Wund-Desinfektionsmittel, um Entzündungen zu vermeiden. Lassen Sie die Stichstelle vom Kinderarzt kontrollieren.

geschrieben von: Baby Post

Kategorien: Familie