Kleine Verletzungen richtig behandeln

Jedes Kind verletzt sich einmal und jedes Mal geht die Welt unter. Doch wann bringen Sie Ihr Kind am besten zum Arzt? Und wann reicht es aus, wenn Sie selbst Verletzungen und Wunden versorgen? Es kommt alleine auf die Art der Wunde an…

Kleinere Verletzungen dürfen Sie getrost selbst verarzten. Die Art der Verletzung entscheidet: Braucht Ihr Kind einen Arzt oder genügt die erste Hilfe von Mami oder Papi? Kein Weltuntergang, aber schmerzhaft: Ein aufgeschlagenes Knie oder eine Schürfwunde am Arm. Auch dann, wenn das Geschrei Ihres Kindes so klingt, als ginge die Welt buchstäblich unter.

Mutter verarztet Wunde ihres Kindes

Kleinere Wunden können Sie selbst versorgen, für größere Verletzungen suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf, Bild © auremar – Fotolia.com

Schürfwunden

Medizinisch gesehen: Eine Schürfwunde ist eine oberflächliche Wunde mit unscharfen Wundrändern. Gleich nach dem Sturz bildet sich ein Netz von durchsichtigen Fasern auf der Wunde. Diese schützen sie vor weiterer Verunreinigung. Tupfen Sie eine blutende Wunde vorsichtig mit einem sauberen Tuch ab. Sie müssen die Wunde nicht auswaschen. Denn durch das Wasser gelangen Keime in die Wunde.

Verunreinigte Wunden

Sind kleine Wunden verunreinigt, dann können Sie sie mit dreiprozentiger Wasserstoffperoxidlösung ausspülen. Danach desinfizieren Sie bestenfalls die Wunde mit einer Jod-Lösung aus der Apotheke. Nicht geeignet sind hingegen:

  • Wundpuder
  • Blätter
  • Pflanzenstängel
  • Hausmittel wie Honig

Honig besitzt eine desinfizierende und wundheilende Wirkung. Aber handelsübliche Sorten enthalten auch Bakterien-Sporen. Ist die Wunde getrocknet, dann halten Salben die Wundränder geschmeidig. Heilungsfördernd: Salben mit Kamille oder Ringelblume. Und auch sinnvoll: ein luftdurchlässiges Pflaster. Achtung: Schürfwunden können andere Verletzungen wie Knochenbrüche oder innere Verletzungen verdecken!

Schmerzen

Wenn das Kind starke Schmerzen beim Bewegen des verletzten Armes oder Beines hat, ist der Gang zum Arzt angebracht. Wenn es über Bauchschmerzen oder Kreislaufbeschwerden klagt, ebenso! Konsultieren Sie auch dann einen Arzt, wenn die Wunde nach zwei bis drei Tagen nicht heilt. Bildet sich ein roter Streifen, der auf eine Ausbreitung über die Lymphbahnen hinweist: Sofort zum Arzt! Weitere Alarmsignale: Sie ist…

  • gerötet
  • warm und schwillt an
  • schmerzt und pocht
  • eitert
  • nässt

Schnittwunden

Kleine Schnitte heilen in der Regel genauso problemlos aus wie Schürfwunden. Schnitte weisen glatte Wundränder auf. Der Körper wird mit der Wunde am besten fertig, wenn die Wundränder nebeneinander liegen. Besteht ein Spalt, muss der Körper diesen überbrücken. Es bildet sich eine Narbe.

Sie können kleinere Schnitte mit einem Heftpflaster schließen. Schnitte, die länger als ein Zentimeter sind, weit auseinander klaffen oder tief sind, näht der Arzt oder klammert sie. Blutet die Wunde stark, dann ist dies ebenfalls ein Fall für den Arzt.

Wundstarrkrampf

Bei jeder kleinsten Wunde besteht die Gefahr einer Infektion mit Wundstarrkrampf-Bakterien (Tetanus). Heute noch enden 30 bis 50 Prozent der Fälle tödlich. Das entsprechende Bakterium kommt überall vor. Dazu vermehrt es sich schnell in sauerstoffarmer Umgebung. Es scheidet bei der Vermehrung Gift aus, das zu einer Entzündung im Körper führt.

Entlang der Nervenbahnen gelangt das Gift ins Gehirn. Ein sicherer Schutz ist die Impfung, die zehn Jahre lang hält. Bei einer Verletzung wird nach fünf Jahren wieder geimpft. Dabei gleich an die Diphtherieauffrischung mit einem Kombinationsimpfstoff denken! Zur Erstversorgung von Wunden gehört in jede Hausapotheke:

  • Wund- und Heilsalbe Gel gegen Verbrennungen (meist in Kombination gegen Insektenstiche erhältlich)
  • Mittel zur Desinfektion von Wunden
  • Sortiment an Verbandmitteln

geschrieben von: Baby Post

Kategorien: Familie